Steigende US-Anleiherenditen haben den Tech-Sektor in dieser Woche belastet und auch vor der Apple-Aktie nicht Halt gemacht. Seit Ende letzter Woche hat sie fast vier Prozent verloren und notiert nun rund zehn Prozent unter ihrem Allzeithoch. Profi-Trader Boris Schlossberg glaubt, dass das erst der Anfang ist.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen sehe aus, als würde sie die 2-Prozent-Marke ansteuern und das sei auf lange Sicht „pures Gift“ für Apple, sagte der Managing Director vom Vermögensverwalter BK Asset Management am Donnerstag in der CNBC-Show „Trading Nation“. Zudem seien steigende Zinsen nur eines der Probleme, die auf den Tech-Riesen zukommen.
Schlossberg wäre nicht überrascht, wenn Apple die nächste Microsoft werde – und meint das keineswegs als Kompliment. Er spielt vielmehr auf die Phase in den frühen 2000er-Jahren an, als der Software-Riese zwar äußerst profitabel war, die Aktie aber trotzdem nicht aus dem Quark kam. 45 Prozent habe die Microsoft-Aktie zwischen den Jahren 2000 und 2009 verloren.
Ganz so schlimm müsse es bei Apple nicht werden, doch der Profi-Trader sieht eine längerfristige Konsolidierung kommen. Der Tech-Riese habe „kein wirklich neues, sexy Geschäftsmodell“ in der Pipeline. Selbst die sagenumwobenen E-Auto-Pläne von Apple seien lediglich eine Wette, bis tatsächlich auch etwas produziert wird während vom Zinsumfeld scharfer Gegenwind drohe.
Gut gerüstet – auch für harte Zeiten
Klar, viele Investoren fiebern Tim Cooks „Next-big-thing“-Moment entgegen und die vergleichsweise hohe Bewertung lässt nicht viel Spielraum für Enttäuschungen – schon gar nicht angesichts steigender Anleiherenditen und Inflationsraten.
Doch Apple hat ein brummendes operatives Geschäft, das Umsätze und Gewinne abwirft, von denen viele andere Unternehmen nur träumen können, und einen Cash-Bestand von 200 Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Alleine damit ist der Tech-Konzern gut gerüstet, um auch in einem anspruchsvollen Marktumfeld zu bestehen.
Andere Experten wie Top-Analyst Tom Lee von Fundstrat oder Börsenguru Jim Cramer werteten die aktuelle Konsolidierung der Apple-Aktie im schwachen Marktumfeld für Tech-Werte daher als glasklare Kaufchance.
Auch DER AKTIONÄR bleibt bullish für Apple und wertet die Aktie nach wie vor als Basisinvestment. Investierte Anleger bleiben dabei, Neueinsteiger greifen zu und Trader setzen mit diesem Schein auf ein heißes Weihnachtsquartal.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.