Apple: „Lockdown Mode“ ab Herbst

Apple: „Lockdown Mode“ ab Herbst
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Marion Schlegel 06.07.2022 Marion Schlegel

Apple lässt Nutzer, die ins Visier von Hacker-Attacken geraten könnten, ihre Geräte besser schützen. Die Einstellung "Lockdown Mode" bringt zugleich eine erhebliche Einschränkung der Funktionen. So sind beim Chatdienst Messages die meisten Anhänge bis auf Bilder blockiert und es werden keine Link-Vorschauen angezeigt.

Anrufe über Apples Telefoniedienst Facetime werden nur zugelassen, wenn der Nutzer den Anrufer zuvor selbst kontaktiert hat.

Created with Highcharts 9.1.2Apple2. Aug30. Aug27. Sep25. Okt22. Nov20. Dez17. Jan14. Feb14. Mär11. Apr9. Mai6. Jun4. Jul120130140150160170180190
Apple (WKN: 865985)

Der "Lockdown Mode" (deutscher Name: "Blockierungsmodus") wird im Herbst für iPhones, iPad-Tablets und Mac-Computer verfügbar sein, wie Apple am Mittwoch ankündigte. Politiker, Journalisten und Aktivisten geraten oft ins Visier von Geheimdiensten, die versuchen, über Schwachstellen in der Software von Geräten an Daten zu kommen. Daneben gibt es Unternehmen wie die israelische Firma NSO, deren Überwachungssoftware Pegasus auch erfolgreich gegen iPhones eingesetzt wurde. Bisher bekannte Angriffe mit Pegasus wären vom "Lockdown Mode" verhindert worden.

Apple wirft NSO in einer Klage vor, die Ausspähung von iPhone-Nutzern zugelassen zu haben. Die Firma behauptete stets, ihre Technologie nur an Sicherheitsbehörden zu verkaufen. Nach Erkenntnissen von IT-Experten etwa vom kanadischen Citizen Lab soll Pegasus jedoch auch gegen Journalisten und politische Aktivisten von autoritären Regierungen eingesetzt worden sein.

Apple will IT-Sicherheitsforschern mögliche Schadenersatzzahlungen aus dem NSO-Verfahren weiterreichen – und unterstützt sie zusätzlich mit zehn Millionen Dollar (rund 9,8 Millionen Euro). Er hoffe, mit dem Geld ein breiteres Netzwerk aus Experten aufstellen zu können, sagte Citizen-Lab-Gründer Ron Deibert.

Die Hacker greifen bei den Angriffen bevorzugt auf Sicherheitslücken zurück, die bisher nicht allgemein bekannt sind. Unternehmen wie Apple bieten Belohnung für das Aufspüren solcher Schwachstellen an, damit sie nicht für solche Zwecke missbraucht werden. Die maximale Zahlung für besonders schwerwiegende Lücken verdoppelt Apple nun auf zwei Millionen Dollar.

Zwar gehen Inflations- und Rezessionssorgen auch an Apple nicht spurlos vorbei, als Premiumhersteller ist der US-Tech-Riese dafür aber vergleichsweise gut gewappnet. Die Aktie von Apple hat sich zuletzt stabilisieren und wieder nach oben drehen können. Für den AKTIONÄR bleibt die Apple-Aktie daher ein Basisinvestment.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

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