Bekannt war bereits, dass Apple an neuen Chips für die Mac-Computer arbeitet. Dennoch überraschte gestern ein Medienbericht von Bloomberg die Anleger des Chip-Gigant Intel. Laut der Nachrichtenagentur sollen schon ab 2020 sämtliche Intel-Prozessoren in den Apple-PCs ersetzt werden.
Laut des Bloomberg-Berichts habe die Apple-Initiative namens Kalamata nicht nur das Ziel, den Konzern unabhängiger von den Zulieferern zu machen, sondern solle dafür sorgen, dass alle Apple-Geräte besser zusammenarbeiten. In iPhones und iPads werden bereits Prozessoren aus eigener Produktion eingesetzt. Der Mac könnte, nachdem sich das Betriebssystem immer weiter den mobilen Geräten anpasste, sich nun auch im Inneren den erfolgreicheren Produkten iPhone und iPad annähern.
Der Bericht sorgte im gestrigen US-Handel für einen rapiden Kurssturz der Intel-Aktie. Zeitweise rutschte das Papier rund neun Prozent ab. Zuviel des Guten, denn die Zusammenarbeit mit Apple brachte Intel nur etwa fünf Prozent des Gesamtumsatzes von 62,8 Milliarden Dollar im Jahr 2017 ein. Nach der ersten Verkaufspanik schloss die Intel-Aktie in einem schwachen Gesamtmarkt (Nasdaq minus drei Prozent) rund sechs Prozent tiefer.
Für Intel bedeutet der mögliche Wegfall des Mac-Geschäftes einen weiteren Rückschlag im PC-Segment. Unverändert stark und mit genügend Potenzial bleiben jedoch die Segmente Data-Center und Künstliche Intelligenz. Langfristige Wachstumstrends wie Cloud-Computing oder das Autonome Auto dürften die Umsätze in Zukunft stetig ansteigen lassen. Auch ohne Apple sollte Intel die unangefochtene Nummer Eins im CPU-Business bleiben. Anleger lassen die Gewinne bei diesem Tech-Player laufen. Alle wichtigen gleitenden Durchschnitte sowie der langfristige Aufwärtstrend sind nach dem Kursrutsch ebenfalls intakt.