Apples Multi-Milliarden-Geschäft mit den In-App-Käufen stößt bei Behörden weltweit auf Argwohn. Nun will die Wettbewerbsaufsicht in den Niederlanden den Konzern zwingen, Anbietern bestimmter Apps auch andere Zahlungsmethoden zu erlauben. Sollten sich die Amerikaner weigern, drohen Millionen-Strafen.
Die Authority for Consumers and Markets (ACM) sieht Betreiber von Dating-Apps im App Store „unangemessenen Bedingungen“ ausgesetzt. Die Aufseher stören sich daran, dass der Konzern In-App-Käufe nur über die eigene Bezahlfunktion zulässt und dafür eine Provision erhebt.
Die ACM hat Apple eine Frist von zwei Monaten gesetzt, um alternative Bezahlmethoden zu erlauben. Kommen die Amerikaner der Aufforderung nicht nach, drohen Strafzahlungen von fünf Millionen Euro pro Woche. Diese sind allerdings bei 50 Millionen Euro gedeckelt.
Zwar ist der niederländische Markt mit einem In-App-Umsatz von 709 Millionen Dollar in diesem Jahr im Vergleich zum globalen Volumen von 110 Milliarden winzig, dennoch dürfte Apple gegen die Vorgaben vorgehen. In den USA hat der Konzern Anfang Dezember vor Gericht die Öffnung für alternative Bezahlmethoden vorerst abwenden können. (Mehr dazu in der Artikelliste unten)
Einen Präzedenzfall in Europa wird das Unternehmen daher kaum zulassen wollen, da der Konzern argumentiert, dass böswillige Entwickler durch eigene Zahlungsprozesse Nutzerdaten missbrauchen könnten.
Die Apple-Aktie setzt nach Weihnachten ihre Erholung vom Kursrückgang Mitte des Monats fort. DER AKTIONÄR bleibt weiter bullish für die Papiere, die auf der Favoriten-Liste für das kommende Jahr stehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.