Apple ist offenbar Opfer eines Hackerangriffs geworden. Dabei seien laut Medienberichten Entwürfe für bislang unveröffentlichte Produkte des Tech-Konzerns erbeutet worden. Die Hacker wollen diese nun nach und nach veröffentlichen – es sei denn, Apple zahlt ein saftiges Lösegeld.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hat eine russische Hackergruppe namens REvil die Systeme des Apple-Zulieferers Quanta Computer geknackt und droht nun, dabei erbeutete Produktentwürfe zu veröffentlichen. Dass es den Hackern mit ihrer Drohung ernst ist, zeigten sie bereits am Dienstag: Während Apple gerade bei einem offiziellen Event unter anderem neue iMacs und iPads präsentierte, veröffentlichten sie detaillierte Informationen zu einem Laptop, bei dem es sich um aktuelle Entwürfe für ein neues Macbook-Modell handeln könnte.
Lösegeldforderung an Apple
Laut Blogeinträgen im Darkweb, die Bloomberg vorliegen, fordern die Hacker nun Lösegeld von Apple – die Rede ist von 50 Millionen Dollar. Andernfalls wollen sie täglich weitere Informationen zu bislang unveröffentlichten Apple-Produkten durchsickern lassen.
Ob REvil tatsächlich im Besitz weiterer brisanter Entwürfe ist, ist nicht bestätigt. Wie und welche Daten bei dem Angriff konkret erbeutet wurden, dazu schweigt Quanta bislang. Der taiwanesische Zulieferer hat bisher nur bestätigt, dass es einen Hackerangriff gegeben habe und dass man zur Aufklärung mit den Behörden zusammenarbeite. Ein Apple-Sprecher wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern.
Laut Bloomberg fertigt Quanta als Schlüsselzulieferer von Apple vor allem Macbooks. Zu den Kunden zählten aber auch andere US-Konzerne wie HP, Facebook und Google.
Sollten die Hacker tatsächlich im Besitz von brisanten Details zu künftigen Apple-Produkten sein, könnte dies Auswirkungen auf die Produktpipeline des Tech-Riesen haben. Angesichts der Höhe der angeblichen Lösegeldforderung bleiben die Investoren allerdings gelassen: Im freundlichen Gesamtmarkt geht es für die Aktie moderat aufwärts.
Für Anleger besteht daher kein Handlungsbedarf. Die Kaufempfehlung gilt weiterhin.
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.