Bei Apple stehen am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss die Zahlen für das dritte Geschäftsquartal auf der Agenda. Die Anleger erhoffen sich dabei nicht nur Erkenntnisse zur operativen Entwicklung in den vergangenen Monaten, sondern auch zur künftigen Geschäftsentwicklung. Mit Blick auf aktuelle Herausforderungen dürfte der Ausblick aber erneut vorsichtig ausfallen.
Mit Blick auf das abgelaufene Quartal ist die Erwartungshaltung der Wall-Street-Experten nicht allzu hoch: Im Vergleich zum Q3/2021 wird ein kleines Umsatzplus von 1,7 Prozent auf 82,8 Milliarden Dollar erwartet, während der operative Gewinne (EBITDA) mit 25,7 Milliarden Dollar und der Gewinn pro Aktie mit 1,16 Dollar rund 4,5 beziehungsweise 10,6 Prozent unter den jeweiligen Werten des Vorjahrszeitraums landen sollen.
Bei der Vorlage der Q2-Zahlen im April hatte Apple die Anleger bereits darauf hingewiesen, dass der Umsatz im dritten Quartal vier bis acht Milliarden niedriger ausfallen könnte – unter anderem wegen der Corona-Lockdowns in China und dem Rückzug aus dem Geschäft in Russland.
Auf den Ausblick kommt es an
(Noch) kein großes Thema waren damals die Inflations- und Rezessionssorgen, doch das könnte sich diesmal ändern. Zuletzt haben immer mehr Analysten Zweifel angemeldet, ob sich die Kunden angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage ein neues iPhones, Macs und Co leisten können oder wollen.
Spannend wird daher, wie man bei Apple selbst die Situation einschätzt und wie sich die potenziellen Belastungen auf der Nachfrageseite auf die Prognose für das laufende vierte Quartal auswirken wird. Dass in diesen Zeitraum üblicherweise auch der Launch der neuen iPhone-Generation fällt, macht es besonders interessant.
Die von Bloomberg befragten Analysten rechnen im September-Quartal durchschnittlich mit Umsätzen von 89,8 Milliarden Dollar, einem EBITDA von 28,3 Milliarden Dollar und einem EPS von 1,31 Dollar. Für das gesamte Geschäftsjahr (bis Ende September) werden Erlöse von 393,7 Milliarden Dollar, eine EBITDA von 131,4 Milliarden Dollar und ein Gewinn pro Aktie von 6,11 Milliarden Dollar erwartet.
Die Experten bleiben zuversichtlich
Allen aktuellen Herausforderungen zum Trotz ist das Gros der Experten ungebrochen bullish für die Apple-Aktie: 36 Kaufempfehlungen stehen derzeit elf Halte- und zwei Verkaufsempfehlungen gegenüber. Das 12-Monats-Konsensziel von 179,15 Dollar signalisiert dabei noch gute 14 Prozent Luft nach oben.
Auch wenn die Erwartungen nicht allzu hoch sind, könnte es bei Apple rund um die Quartalszahlen etwas rumpeln. Langfristig orientierte Anleger sollten sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Für den AKTIONÄR bleibt die Apple-Aktie ein Basisinvestment.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.