Wenn Apple voraussichtlich im September eine neue iPhone-Generation vorstellt, müssen sich insbesondere Kunden in den USA diesmal wohl auf steigende Preise einstellen. Zuvor hatte der Tech-Riese die Einstiegspreise seiner Smartphones auf dem Heimatmarkt trotz gestiegener Inflation und technischer Neuerungen jahrelang konstant gehalten.
Zumindest beim iPhone 15 Pro werde Apple diesmal allerdings auch in den USA an der Preisschraube drehen, prognostizierte Analyst Jeff Pu von Haitong International Securities in dieser Woche. Zuerst hatte das Branchenportal macrumors.com darüber berichtet.
Als offizielle Begründung dürften zahlreiche technische Neuerungen dienen. Gerüchten zufolge soll die Pro-Modelle unter anderem mit einem Titan-Gehäuse, dem neuen A17-Bionic-Chip und mehr Arbeitsspeicher sowie einer Periskop-Linse für mehr optischen Zoom ausgestattet sein.
Zudem hat Apple die Preise für die Kunden in den USA in den vergangenen fünf Jahren konstant gehalten. Derzeit liegt der Preis für das günstigste iPhone 14 Pro dort bei 999 Dollar – und damit auf den Niveau des iPhone X aus dem Jahr 2017. Das größere iPhone 14 Pro Max startet bei 1099 Dollar, was dem Preis des 2018 eingeführten iPhone XS Max entspricht.
Ob auch die neuen Basismodelle iPhone 15 und 15 Plus teurer werden sollen, dazu äußerte sich Pu zunächst nicht. Die aktuellen Pendants iPhone 14 und 14 Plus kosten in den USA derzeit mindestens 799 beziehungsweise 899 Dollar.
Höhere Preise zuletzt nur im Ausland
Außerhalb der USA hatte Apple in der jüngeren Vergangenheit dagegen schon häufiger die Preise erhöht und dies vor allem mit negativen Wechselkursen begründet. Hierzulande hat der Tech-Riese bereits bei der Einführung der aktuellen iPhone-14-Modelle an der Preisschraube gedreht. Das günstigste iPhone 14 kostet seither 999 Euro (statt 899 Euro beim iPhone 13), die Pro-Modelle sind ab 1299 Euro (statt 1149 Euro) zu haben.
Auch in anderen europäischen Ländern sowie beispielsweise in Australien und Japan hatte Apple im Vorjahr die Preise erhöht. USA und China, die beiden größten und wichtigsten Absatzmärkte des Tech-Riesen, wurden zunächst noch verschont – sehr zur Überraschung vieler Analysten (DER AKTIONÄR berichtete).
Premium ist trotz Preisaufschlag gefragt
Auch diesmal lässt sich Apple im Vorfeld natürlich nicht in die Karten schauen – weder, was technische Neuerungen angeht, noch hinsichtlich der Preisgestaltung. Da sich das Premium-Segment im insgesamt schrumpfenden Smartphone-Gesamtmarkt zuletzt jedoch vergleichsweise gut geschlagen und Apple im vergangenen Jahr sogar Marktanteile hinzugewonnen hat, gibt es für den Tech-Riesen keinen Grund, von der bisherigen Preispolitik abzuweichen.
Als Premium-Hersteller mit einer sehr treuen Nutzerbasis hat Apple keine Probleme, höhere Preise durchzusetzen. Das iPhone 15 dürfte daher auch nach einer Preisanpassung genügend Abnehmer finden. Die Präsentation liegt aber ohnehin noch gut ein halbes Jahr in der Zukunft, bis dahin dürfte man genau abwägen – auch mit Blick auf die Konjunktur und den gesamten Smartphone-Markt.
Die Apple-Aktie bleibt für den AKTIONÄR ein Basisinvestment und ein klarer Kauf.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
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