Lieferkettenprobleme haben den globalen Markt für Smartphones auch im vierten Quartal belastet, doch Apple hat das offenbar weniger ausgemacht als der Konkurrenz. Nach aktuellen Daten der Analysefirma Canalys hat das iPhone Rang 1 der meistverkauften Smartphones zurückerobert. Das sorgt auch mit Blick auf die Zahlen in der kommenden Woche für Zuversicht.
„Apple ist nach drei Quartalen zurück an der Spitze des Smartphone-Marktes, angetrieben von einer herausragenden Performance des iPhone 13“, so Canalys-Analyst Sanyam Chaurasia. Insbesondere in Festland-China – dem größten Smartphone-Markt der Welt – habe Apple demnach besonders stark abgeschnitten.
Insgesamt habe Apple zwischen Oktober und Dezember 2021 einen Marktanteil von 22 Prozent im globalen Markt für Smartphones erreicht – und damit die Pole Position von Samsung (20 Prozent) zurückerobert. Auch vor einem Jahr hatte das iPhone die Nase vorne. In Q3 lag jedoch der südkoreanische Konzern mit 21 Prozent Marktanteil klar vor den Kaliforniern mit 15 Prozent.
Beachtlich ist die Entwicklung vor allem vor dem Hintergrund, dass der Gesamtmarkt im Schlussquartal 2021 nach den vorläufigen Canalys-Berechnungen lediglich um ein Prozent gewachsen ist. Als Grund dafür verweisen die Analyten auf wieder gestiegene Covid-19-Fälle und anhaltende Lieferkettenprobleme.
Letztere hätten aber vor allem kleinere Hersteller von günstigeren Smartphones hart getroffen, während große Konzerne besser auf die ungünstigen Umstände reagieren könnten und daher im Vorteil seien, so Canalys-Vice-President Nicole Peng. Ein Zustand, der sich wohl erst im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2022 langsam bessern werde.
Bei Apple scheint sich die Lieferketten-Situation zuletzt bereits verbessert zu haben, doch es habe auch im Schlussquartal noch Engpässe gegeben, die die Produktion beeinträchtigt haben. Selbst dem Tech-Riesen sei es nicht gelungen, die Nachfrage nach dem iPhone vollständig zu decken, so Analyst Chaurasia. Zumindest in den Kernmärkten habe es Apple jedoch geschafft, angemessene Lieferzeiten zu erfüllen – auch wenn dies teils zu Lasten der Kunden in nachgelagerten Märkten gegangen sei.
Überraschung bei den Zahlen?
Die Daten stimmen zuversichtlich für die Veröffentlichung der Zahlen für das erste Geschäftsquartal (bis Ende Dezember) in der kommenden Woche (27. Januar). Zwar hatte Apple Ende Oktober bereits vor weiteren Belastungen für das operative Geschäft gewarnt. Die Erwartungen der Wall Street könnten sich aber dennoch als zu konservativ erweisen. Zahlreiche Analysten – zuletzt etwa Sidney Ho von der Deutschen Bank – hatten sich in Erwartung einer positiven Überraschung bullish geäußert.
Trotz fundamentaler und operativer Stärke ist die Apple-Aktie im schwachen Gesamtmarkt am Dienstag fast zwei Prozent tiefer aus dem US-Handel gegangen. Anleger sollten sich davon aber nicht beirren lassen und dabei bleiben beziehungsweise den Rücksetzer vom Allzeithoch als Chance für den (Nach-) Kauf sehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.