Nach einem kurzen starken Einbruch im Januar nahmen die Aktien aus den Bereichen Lithium und Kobalt zuletzt wieder Fahrt auf. Für Anleger ist es die Gelegenheit, sich den AKTIONÄR E-Power Index einmal genauer anzuschauen.
Unglücklicher hätte das Timing beim aktionär E-Power Index nicht sein können. Just nach dem Start des Aktienbarometers am 18. Januar legte der Lithiumproduzent SQM seinen Streit mit der chilenischen Regierung bei und ebnete so den Weg für eine drastische Erhöhung der Lithiumproduktion durch SQM. Der Preis für das "weiße Gold" ging daraufhin in die Knie und mit ihm die Kurse der Lithium-Aktien. Mittlerweile steht der Index für Lithium- und Kobalt-Aktien aber wieder gut da, was insbesondere ein Verdienst von Apple ist.
Apple vor Kobalt-Deal?
Der iPhone-Hersteller soll erstmals direkt mit Minenbetreibern verhandeln, um sich langfristige Verträge für die Lieferung des für die Akku-Herstellung wichtigen Rohstoffs Kobalt zu sichern. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Firmeninsider. Bislang hatte es das Dow-Jones-Unternehmen seinen Batterieherstellern selbst überlassen, sich um ausreichende Verfügbarkeit zu kümmern. Doch die rapide wachsende Nachfrage nach Batterien für Elektroautos und damit die Gefahr, dass der Rohstoff irgendwann einmal knapp werden könnte, dürfte in Cupertino für ein Umdenken gesorgt haben.
Die Sorge darüber ist nicht unbegründet. Experten zufolge wird die Kobalt-Nachfrage in den nächsten Jahren kräftig ansteigen – von derzeit rund 55.400 Tonnen auf geschätzte 324.300 Tonnen im Jahr 2030. Das Angebot auf der anderen Seite ist nicht unerschöpflich und stammt zu großen Teilen aus politisch instabilen Regionen wie dem Kongo, wo zudem Kinderarbeit in den Förderstätten gang und gäbe ist.
Ob es – auch vor diesem Hintergrund – zu einem Vertragsabschluss zwischen Apple und einem der Kobaltproduzenten kommt, ist noch unklar. Apple wollte die Bloomberg-Nachricht nicht kommentieren. Ferner steht der Hightech-Konzern in Konkurrenz zu großen Automobilherstellern wie BMW, Daimler, Volkswagen und Tesla, die alle gierig nach den Batterierohstoffen sind.
Kursrallye bei Kobalt-Aktien
Ungeachtet dessen haben die Aktien aus dem Sektor von den aufkeimenden Gerüchten profitieren und die Kurse sich wieder stark erholen können. First Cobalt und Katanga Mining, eine Tochter des Rohstoffriesen Glencore, haben knapp 50 Prozent zugelegt.
Um rund 24 Prozent kletterte die Aktie von Cobalt 27. Dessen Chef, Anthony Milewski, sagte in einem Interview, das Unternehmen stehe in Gesprächen mit mehreren Konzernen, die an der ausreichenden Belieferung mit Kobalt interessiert sind. "Wir sprechen mit Batterieherstellern, Autobauern und chinesischen Konglomeraten." Er kenne außerdem kein Unternehmen aus der Branche, das nicht mit einem Endverbraucher von Kobalt verhandeln würde, so Milewski weiter.
Standard Lithium gefragt
Doch auch bei den Lithium-Aktien ging es zuletzt wieder deutlich nach oben (siehe Tabelle), wobei Standard Lithium am meisten Boden gutmachen konnte. Zum einen schloss der kanadische Lithiumproduzent eine Kapitalerhöhung erfolgreich ab, die rund 21 Millionen Dollar brutto einbringt – Geld, das für Explorations- und Entwicklungsarbeiten auf den Liegenschaften des Unternehmens genutzt wird. Zum anderen war das Management auf Roadshow in Deutschland. Offensichtlich hat Standard Lithium ein paar neue Investoren für sich gewinnen können.
Was den SQM-Deal mit der chilenischen Regierung betrifft, erwartet der Branchenfachdienst "The Lithium Spot" in den nächsten Jahren noch keine allzu großen Auswirkungen auf den Markt. Eine kurzfristige Angebotsflut, wie die Analysten der Citigroup befürchtet haben, sei vorerst nicht zu erwarten. Auch die Preisentwicklung bei Lithium sollte sich nicht großartig ändern, da sich SQM als einer der wenigen großen Lithiumproduzenten wohl kaum selbst die Preise ruinieren wird. Höhere Preise bedeuten wiederum mehr Gewinn für die Produzenten.
Frühzeitig positionieren
Das Thema Batterierohstoffe ist eines der ganz heißen Anlagethemen auf Sicht der nächsten Jahre. Es wird sich zwar noch zeigen, welche Firmen sich auf Dauer durchsetzen werden, doch ist man als Anleger mit dem AKTIONÄR E-Power Index von Beginn an dabei. Morgan Stanley bietet verschiedene Hebelprodukte auf den Index – am konservativsten ist das Faktor-1-Long-Zertifikat mit der WKN MF4G1M.