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Apple & Alphabet: So wirkt sich die Gebührensenkung auf den Umsatz aus

Apple & Alphabet: So wirkt sich die Gebührensenkung auf den Umsatz aus
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Nikolas Kessler 17.03.2021 Nikolas Kessler

Im Streit um die Gebühren im App Store macht Apple kleineren App-Entwicklern seit Jahresbeginn Zugeständnisse. Nun zieht Alphabet-Tochter Google mit dem Play Store nach. Größere Auswirkungen auf den Spartenumsatz dürfte das nach aktuellen Berechnungen aber nicht haben.

Nach Apple senkt auch Google die Abgabe für App-Entwickler, die weniger als eine Million Dollar pro Jahr über die Download-Plattform des Internet-Konzerns einnehmen. Statt der üblichen 30 Prozent sollen sie vom 1. Juli an 15 Prozent abtreten, wie Google am Dienstag mitteilte. Nach Erreichen der Millionen-Marke in Googles Play Store werden wieder 30 Prozent fällig. Dem Konzern zufolge werden sich aber für 99 Prozent der Entwickler die Abgaben mit dem Schritt halbieren.

Apple hatte seine Abgabensenkung im Dezember angekündigt und zu Jahresbeginn in Kraft gesetzt. Entwickler, die im Vorjahr weniger als eine Million Dollar über den App Store einnahmen, qualifizieren sich für die 15-Prozent-Abgabe. Sollten die Einnahmen im darauf folgenden Jahr dann die Millionen-Marke überschreiten, werden ab diesem Punkt 30 Prozent fällig.

Kaum Auswirkungen auf die Umsätze

Aktuelle Berechnungen der Analysefirma Sensor Tower deuten darauf hin, dass den beiden Tech-Riesen dadurch allerdings kein allzu großer Schaden entsteht. Unter der neuen Gebührenordnung hätte Google im Vorjahr etwa 587 Millionen Dollar weniger eingenommen – was etwa fünf Prozent der gesamten Play-Store-Umsätze von 11,6 Milliarden entspricht. Der Jahresumsatz von Alphabet wäre dann 0,3 Prozent schmaler ausgefallen.

Hätte Apple im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits die niedrigere Abgabe von kleinen Entwicklern verlangt, hätte der Tech-Riese 595 Millionen Dollar weniger verdient. Das würde etwa 2,7 Prozent der geschätzten App-Store-Umsätze von 21,7 Milliarden Dollar und 0,2 Prozent des Jahresumsatzes von 294,1 Milliarden Dollar entsprechen.

Signal an die Wettbewerbshüter

Im Streit um Zugang und Gebühren der App Stores zeigen sich die beiden Tech-Konzerne mit der Gebührensenkung kompromissbereit und gehen einen Schritt auf tausende kleine App-Entwickler zu. Für die großen in der Branche, die den Löwenanteil der Umsätze auf den jeweiligen Plattformen generieren, dürfte sich indes kaum etwas ändern.

Einige Entwickler wie die Spielefirma Epic („Fortnite“) wollten eigene Bezahlwege verwenden und so keine Gebühren an Apple und Google als Betreiber der Plattformen zahlen. Nach ihren Beschwerden schalteten sich unter anderem auch Wettbewerbshüter der EU-Kommission ein.

Apple (WKN: 865985)

Die Streitigkeiten mit den App-Entwicklern dürfte Alphabet und Apple noch einige Zeit beschäftigen, nennenswerte Auswirkungen auf das operative Geschäft haben sie bislang aber nicht. Auch die Anleger reagieren bislang gelassen auf das Thema. Die Aktien beider Unternehmen bieten nach Einschätzung des AKTIONÄR auch noch einiges an Kurspotenzial.

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.

Mit Material von dpa-AFX.

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