Ein Ausverkauf bei Technologieaktien hat die Stimmung an den US-Börsen noch weiter verdüstert. Auch Standardwerte mussten am Montag deutlich Federn lassen. Für Druck sorgten Händlern zufolge Befürchtungen, dass der Kampf gegen die Inflation und Chinas rigide Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie das Wirtschaftswachstum belasten.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial büßte 1,99 Prozent auf 32.245,70 Punkte ein und bewegte sich damit auf dem Niveau von März letzten Jahres. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 3,20 Prozent auf 3.991,24 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 knickte um 3,98 Prozent auf 12.187,72 Punkte ein, nachdem er kurz vor Handelsschluss den tiefsten Stand seit November 2020 erreicht hatte.
Eine Welle der Risikoaversion schwappe über die globalen Märkte, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag wenig Spielraum für einen moderateren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed gelassen hätten, hieß es aus dem Handel mit Verweis auf drohende weitere Zinserhöhungen. Die kurzfristigen Aussichten für Aktien "sind immer noch chaotisch, und es könnte noch mehr Abwärtsbewegungen geben, da die Märkte sich Sorgen über eine signifikante wirtschaftliche Verlangsamung oder eine "harte Landung" und aggressive Zinserhöhungen machen", kommentierte Ökonomin Diana Mousina vom Vermögensverwalter AMP Investments.
Im Dow Jones gab es am Ende dennoch sieben Aktien mit Gewinnen: 3M, Walmart, Amgen, Home Depot, Verizon, Johnson & Johnson und Travelers Companies. Der mit Abstand größte Verlierer im Dow ist Boeing mit minus 10,5 Prozent.
Im Nasdaq 100 gehörten neben Amgen Kraft Heinz und Moderna zu den Top-Gewinnern. Moderna profitierte dabei auch von den starken Zahlen des deutschen Konkurrenten BioNTech. Tesla gehörte hier mit einem Minus von mehr als neun Prozent zu den stärksten Verlierern.
Auch Ölwerte standen unter Druck. Die Aktie von Exxon Mobil gab am Ende 7,9 Prozent nacht.
Die Papiere des einst an der Börse gehypten Elektroauto-Startups Rivian rutschten auf ein Rekordtief und brachen zuletzt um knapp 21 Prozent ein. Einem Bericht zufolge hat sich der Autobauer Ford von einem Teil seiner Rivian-Aktien getrennt, nachdem am Sonntag die Stillhaltefrist der Altaktionäre nach dem Börsengang im November abgelaufen war.