Der Corona-Impfstoffhersteller BioNTech hat im ersten Quartal Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifachen können. BioNTech bekräftigte bei der Vorlage der neuen Zahlen seine Umsatzprognose für seinen Corona-Impfstoff in Höhe von 13 Milliarden bis 17 Milliarden Euro für das laufende Geschäftsjahr.
Die BioNTech-Aktie legte in New York nach dem Handelsstart bis im Hoch auf 146,13 Dollar zu. Zuletzt musste sie allerdings etwas Federn lassen. Das Plus liegt kurz vor dem Handelsende bei 2,7 Prozent auf 139,78 Dollar.
BioNTech und der US-Partner Pfizer prüfen nach eigenen Angaben weiter mögliche Nachfolgeversionen des bisherigen Covid-19-Vakzins. Dabei geht es unter anderem um einen Impfstoffkandidaten auf Basis der Omikron-Variante sowie um sogenannte bivalente Vakzine, die gegen Omikron- sowie weitere Sars-CoV-2-Stämme gerichtet sind. Eine Aktualisierung der Daten der im Januar gestarteten klinischen Studien werde "in den kommenden Wochen erwartet und den Zulassungsbehörden zur Verfügung gestellt", teilte das Unternehmen mit. Die Studien umfassen sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Personen.
Der Weg hin zu einer Zulassung eines an Virusvarianten angepassten Impfstoffs sei nicht klar definiert, sagte Unternehmenschef Ugur Sahin in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Es habe bereits mehrere Treffen unter anderem mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und der US-Arzneimittelbehörde FDA in dieser Frage gegeben. Beide Behörden wollen nach Sahins Worten die Daten aller getesteten Impfstoffkandidaten prüfen und das Ergebnis dann zur Grundlage ihrer Entscheidung machen. Nach seiner Einschätzung fassten EMA und FDA eine Zulassungsentscheidung im Zeitraum zwischen August und Oktober ins Auge.
Das Analysehaus Jefferies hat Biontech nach Quartalszahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 230 US-Dollar belassen. Der Mainzer Impfstoffhersteller habe vor allem dank seines Corona-Vakzins die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Akash Tewari in einer am Montag vorliegenden Studie. In den kommenden Wochen rechnet er mit Daten zur Booster-Impfung gegen die Omikron-Variante. Im weiteren Jahresverlauf seien zudem erste Ergebnisse zu einem Grippe-Impfstoff zu erwarten.
BioNTech befindet sich weiterhin auf Kurs. Anleger hatten sich jedoch etwas klarere Aussagen zu möglichen neuen Corona-Impfstoffen erhofft. DER AKTIONÄR bleibt langfristig ganz klar zuversichtlich. Spannend wird es insbesondere, wenn das Unternehmen im laufenden Jahr weitere Daten zu seinen Onkologie-Projekten veröffentlicht.