AMD wird am kommenden Dienstag, den 24. Oktober, die Zahlen für das dritte Quartal 2017 veröffentlichen. Der Intel-Konkurrent könnte Analysten und Anleger überraschen, denn das abgelaufene Quartal dürfte vielversprechend verlaufen sein.
Analysten erwarten von AMD einen Umsatzanstieg auf 1,51 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn je Aktie von 0,08 Dollar. Im Vorjahr setzte der Chip-Hersteller 1,31 Milliarden Dollar um und erzielte 0,03 Dollar Gewinn je Anteilschein.
Profitieren dürfte AMD zum einen von der ansteigenden Nachfrage nach den neuen Ryzen-Prozessoren. Mittlerweile ist die gesamte Produktreihe mit Ryzen-Architektur auf dem Markt. Die ersten Ryzen-CPUs erschienen im März – Ende August folgte mit dem Ryzen Threadripper das finale High-End-Produkt. Viele OEM-Hersteller haben jedoch erst Monate nach dem ersten Release Desktop-PCs mit Ryzen-Prozessoren verkauft. Acer bietet beispielsweise erst seit Mai eine Serie mit dem neuen AMD-Chip an. Im dritten Quartal dürften sich die anziehenden Verkäufe deshalb deutlich auf den Umsatz auswirken.
Ähnlich verhält es sich mit der neuen Grafikkartenreihe Vega: Erste Produkte kamen Mitte August auf den Markt. Die neuen GPUs erschienen damit zu einem günstigen Zeitpunkt. Der Krypto-Mining-Hype fällt zeitlich in das dritte Quartal und sowohl die neue Vega als auch die vorangegangene R-500-Serie eignen sich hervorragend zum Mining zahlreicher Kryptowährungen. Die Marktforscher von Jon Peddie Research schätzen den Anstieg im stagnierenden Desktop-GPU-Markt auf fünf Prozent. AMD sollte dieses außergewöhnliche Wachstum zu großen Teilen für sich beanspruchen können.
Die Voraussetzungen für den Turnaround hat AMD mit der Entwicklung von Ryzen, Vega und Epyc bereits gelegt. Die Marketing-Maschinerie läuft auf Hochtouren. Die Quartalszahlen am Dienstag werden zeigen, ob einige Kunden tatsächlich von Intel und Nvidia auf AMD-Produkte umsteigen. Gelingt das, dürfte der Kurs deutlich anziehen. Das langfristige Kursziel des AKTIONÄR liegt bei 18 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an AMD, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.