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Amazon: Wie sieht der Gegenschlag gegen Apple aussehen?

Amazon: Wie sieht der Gegenschlag gegen Apple aussehen?
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 27.03.2019 Andreas Deutsch

Apple will mit einem eigenen Video-Streamingdienst und weiteren Abo-Angeboten seine Abhängigkeit vom iPhone-Geschäft verringern. Das versetzt die Konkurrenz in Alarmbereitschaft. Klar ist: Amazon hat einige Pfeile im Köcher, um im Kampf gegen Apple und andere Big Player gut auszusehen.

Apple greift mit seinen Diensten nicht nur die etablierten Medienkonzerne, sondern auch Techkonzerne und Smartphonehersteller massiv an. Auf der einen Seite mit dem eigenen Video-Streamingdienst, auf der anderen Seite mit „Apple News Plus“. Diese App bietet Zugang zu 300 Magazinen und einigen Zeitungen – für nur 9,99 Dollar im Monat.

Bei "Apple News Plus" würden alle einzelnen Abos zusammengerechnet rund 8000 Dollar im Jahr kosten, erklärte Apple. Familienmitglieder können für die 9,99 Dollar pro Monat mitlesen. Eine wichtige Funktion der App könnten personalisierte Vorschläge für neue Magazin-Ausgaben und einzelne Artikel sein. Das Layout der Artikel wird speziell an die Bildschirmgröße von iPhone und iPad angepasst. Wie bereits durchsickerte die New York Times und die Washington Post nicht dabei - dafür aber das Wall Street Journal und die Los Angeles Times.

Im Herbst soll die App in Australien und Großbritannien starten. Ob und wann der Dienst nach Deutschland, Österreich oder die Schweiz kommen wird, wurde nicht gesagt. Apple hatte als Basis für das Angebot die App "Texture" gekauft, die Deals mit verschiedenen Magazin-Verlagen in den USA hatte.

Plan mit der Post?

Der Markt ist nun gespannt, wie die anderen großen Player auf Apples Vorstoß reagieren. Klar ist: Der Stream Wars hat gerade erst begonnen, er könnte noch ziemlich heftig werden. Eindeutig im Vorteil sind die Unternehmen, die ihren Kunden viel bieten. Amazon bietet seinen Prime-Kunden etliche Medieninhalte an – umsonst. Das ist erstklassige Kundenbindung.

Und Jeff Bezos hat noch einen Trumpf im Ärmel: die Washington Post. Die hat Bezos 2013 für den üppigen Preis von 250 Millionen Dollar gekauft. Jeder fragte sich damals: Was will Bezos, der Internetmensch, mit dem Traditionsblatt? Bald könnte es eine Antwort auf diese Frage geben. Denkbar wäre es nämlich, wenn Bezos seinen Prime-Kunden die Washington Post für ein paar Cent oder vielleicht sogar kostenlos zur Verfügung stellt. Das würde Prime noch mehr aufwerten und die Kunden noch stärker binden. Amazon-Prime-Kunden hätten dann (fast) alle Medieninhalte, die sie brauchen: Serien, Filme, Musiktitel und dann auch noch eine erstklassige Tageszeitung. Kann sein, dass der Post auf der einen Seite auf diese Weise zwei Milliarden Dollar Umsatz wegbrechen – doch auf der anderen Seite kommt Bezos seinem größten Ziel noch näher: immer Menschen zu Amazon-Abokunden zu machen.

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Da geht noch mehr

Amazon ist beim Modell „Gewinne im Abo“ bereits ein Stück weiter als Apple. Prime-Kunden sind für den Konzern Gold wert, da sie mehr bestellen als Nicht-Prime-Kunden. Laut Schätzungen von Statista bestellt ein Prime-Kunde in den USA im Schnitt Waren für 1.400 Dollar. Gewöhnliche Kunden ordern nur für 600 Dollar. DER AKTIONÄR sieht noch viel Fantasie für den Wert und bleibt klar bullish.

(Mit Material von dpa-AFX)

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