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Amazon: So viel steckt wirklich in dem Konzern

Amazon: So viel steckt wirklich in dem Konzern
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Andreas Deutsch 17.12.2019 Andreas Deutsch

Anderthalb Jahre – so lange dauert nun bereits die Konsolidierung bei Amazon. Trotzdem sollten die Anleger nicht den Glauben an den Bezos-Konzern verlieren, meinen 53 von 56 Analysten – kein Wert an der Wall Street wird derart positiv eingeschätzt. Das hat sehr gute Gründe. DER AKTIONÄR zieht gegen Ende des Jahres Bilanz.

Jeff Bezos, genialer Gründer und Konzernchef, hat in den vergangenen Monaten etliche Hebel in Bewegung gesetzt, um Amazon noch breiter aufzustellen und weiterhin auf Wachstum zu polen.

Bezos plant offenbar eine Revolution im stationären US-Einzelhandel, dessen Volumen sich auf 900 Milliarden Dollar beläuft. Amazon plant, 2020 jede Menge kassenloser Supermärkte zu eröffnen, die den Kunden vor allem einen Vorteil bieten: Ein Einkauf ohne Anstehen an der Kasse spart jede Menge Zeit.

Die Experten von RBC Capital Markets schätzen, dass Amazon Go bereits 2021 einen Umsatz von vier Milliarden Dollar erzielen wird. „Eine Filiale könnte im Schnitt 50 Prozent mehr erlösen als ein herkömmlicher Supermarkt.“

Auch in Sachen E-Commerce hat Amazon noch viel Luft, obwohl Giganten wie Walmart mächtig drängeln. Der Markt ist riesig – und der Anteil des Onlinehandels am gesamten Einzelhandel im wichtigsten Markt, den USA, liegt erst bei elf Prozent. Bis 2023 soll der Wert auf 17 Prozent steigen.

Hart umkämpft ist auch das Cloud-Business – und doch behauptet sich Amazon Web Services nach wie vor stark gegen die Konkurrenz. In Q3 wuchs der Umsatz um 35 Prozent auf neun Milliarden Dollar, was zwar leicht unter den Prognosen der Analysten lag, aber dennoch ein Wert ist, der sich sehen lassen kann.

Welcher Konzern künftig das größte Stück vom Cloud-Kuchen abbekommt, ist unklar. Klar ist nur, dass der Kuchen sehr groß ist. Gartner schätzt das weltweite Volumen bis 2022 auf 355 Milliarden Dollar.

Statista
Klarer Marktführer

Amazon hat es noch auf ein weiteres „very big business“ abgesehen: den Gesundheitsmarkt, der allein in den USA 3.500 Milliarden Dollar schwer ist. Die Kosten müssen runter, was nur mithilfe von Digitalisierung funktionieren wird. Eine wichtige Rolle soll, so Bezos’ Plan, Amazons Smart Speaker Alexa spielen. Jüngster Deal: eine Kooperation mit der Apothekenkette Giant Eagle. Jeder Kunde, der eine Alexa besitzt, wird auf Wunsch daran erinnert, seine Medikamente einzunehmen.

Bezos denkt freilich in größeren Sphären. Möglich ist zum Beispiel ein Premium-Medikamentenversand à la Prime. Schwer dürfte es Amazon nicht fallen, im Markt für verschreibungspflichtige Medikamente, dessen Volumen allein in den USA bei 430 Milliarden Dollar liegt, eine bemerkenswerte Rolle einzunehmen.

Amazon wird noch etliche Branchen aufmischen und vielen Unternehmen das Leben schwermachen. Die Konsolidierung der Aktie bietet eine gute Einstiegschance. DER AKTIONÄR bleibt bullish. 

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