Kommt der Schritt, auf den Millionen Anleger seit Jahren sehnsüchtig warten? Entscheidet sich der Vorstand um Jeff Bezos zum Aktiensplitt bei Amazon? Derzeit wird am Markt heißt spekuliert, der Kurs nahm auch deswegen an Fahrt auf. Kluge Börsianer wissen: Ein Split wäre weiterer Treibstoff für die Aktie.
Entschließt sich Bezos zu dem Schritt, wäre die Aktie endlich auch für viele Kleinanleger attraktiver, denn besser handelbar. Immerhin kostet eine Amazon-Aktie über 3.500 Dollar, womit das Papier zu den optisch teuersten Titeln an der Wall Street gehört.
Morgan Stanley fand heraus: Die zu erwartende steigende Nachfrage nach Aktien nach einem Split sorgt bereits vorher für steigende Kurse. Die Analysten analysierten 450 Splits der vergangenen 20 Jahre im S&P 500 und kamen zu folgendem Ergebnis: Zwischen der Ankündigung und dem Datum des Inkrafttretens performten die Titel im Schnitt um 2,4 Prozent besser als der Markt.
Viel stärker haben die Aktienkurse von Schwergewichten wie Apple, Nvidia und Tesla auf die Split-Ankündigung im vergangenen Jahr reagiert. Die Bekanntgabe wirkte, als wenn man einen Schalter umgelegt hätte: Apple stieg innerhalb von fünf Wochen um 35 Prozent, Nvidia um 90 Prozent in ebenfalls fünf Wochen und Tesla um 80 Prozent in nicht einmal vier Wochen.
Bei Amazon käme hinzu, dass der Konzern durch einen Split ein Dow-Jones-Kandidat würde. Für eine Aufnahme in den wichtigsten Index der Welt kommt es auf den Preis der Aktie und nicht so sehr auf die Marktkapitalisierung an. Indexfonds, die den Dow Jones eins zu eins nachbilden, müssten Amazon kaufen.
Fraglich ist aber, ob ein Split im Verhältnis 1:10 reicht. Aktuell ist im Dow Jones einzig United Health (Kurs: 399,61 Dollar) optisch teurer.
Ein Split wäre ein weiterer Grund, in Amazon-Aktien zu investieren. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".