Amazon greift in der Corona-Krise auch in deutschen Logistikzentren auf Kamerabilder zurück, um zu erkennen, wann Beschäftigte einander bei der Arbeit zu nahe kommen. Auf dieser Basis sollen die Betriebsabläufe verbessert werden, um eine Ansteckungsgefahr zu verringern. Die Amazon-Aktie ist derweil weiter auf dem Vormarsch.
Amazon habe „einige unserer besten Experten für maschinelles Lernen damit beauftragt, Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung der Sicherheitsabstände in unseren Gebäuden zu prüfen", sagte ein Sprecher am Donnerstag. Zuvor hatte die Wirtschaftswoche darüber berichtet.
Der Konzern hatte die Maßnahme, bei der keine einzelnen Personen identifiziert würden, bereits Anfang April in einem Blogeintrag angekündigt. In Deutschland wird sie nicht im Leipziger Verteilzentrum eingesetzt, weil der dortige Betriebsrat dies ablehnt.
Amazon zählt zu den großen Profiteuren der Krise. Im Lockdown sind massenhaft Geschäfte geschlossen, weswegen die Menschen in großem Stil beim E-Commerce-Giganten bestellen. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, hat Amazon seinen Mitarbeiterstab massiv aufgestockt.
Die Anleger vertrauen in die Sicherheitsmaßnahmen und investieren weiter in Amazon-Aktien. Am Donnerstag legt der Wert zwei Prozent zu und überwindet wieder die Marke von 2.400 Dollar. DER AKTIONÄR sieht das Ende der Fahnenstange aus zwei Gründen noch längst nicht erreicht: Zum einen profitiert Amazon als klarer Marktführer überproportional vom E-Commerce-Boom. Zum anderen ist Amazon ein Gewinner des Megatrends Digitalisierung, der durch Corona noch mehr an Dynamik gewinnt. Für Streaming, Home Office und so weiter werden große Speicherkapazitäten benötigt – Branchenriese Amazon Web Services (weltweiter Marktanteil: 32 Prozent) bietet sie. Ergo: Amazon bleibt für den AKTIONÄR eine Wachstumsmaschine und ein Basisinvestment.
(Mit Material von dpa-AFX)