Die Konkurrenz im Markt für Musik-Streaming wird immer größer. Nachdem Spotify jahrelang fast konkurrenzlos agierte, steigen nun immer mehr Unternehmen in das Geschäft mit Musik aus dem Netz ein. Nach Apple und Google folgt nun auch Amazon. Der weltgrößte Online-Händler brachte am Donnerstag seinen Streaming-Dienst in Deutschland an den Start, bei dem Kunden des kostenpflichtigen Abo-Angebots Prime Zugriff auf rund eine Million Songs haben.
Geringere Musikauswahl kein Problem
Zum Start gab es vor allem Kritik an der deutlich kleineren Musikauswahl als bei anderen Streaming-Diensten. Im Vergleich zu Konkurrenten wie Spotify und Apple Music, die 30 bzw. 37 Millionen Songs anbieten, erscheint das Angebot von einer Millionen Titeln gering. Die Kritik eines zu kleinen Angebots wurde bereits bei Amazon Prime laut. Mittlerweile hat es die Plattform allen Kritikern gezeugt. Nach Schätzungen der Analysten von Morningstar weist Amazon Prime derzeit 40 Millionen Nutzer auf.
Der zuständige Amazon-Manager Steve Boom konterte die Kritik eines zu geringen Angebots in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Es sei wichtig, die richtigen Songs im Angebot zu haben, da ein großer Teil des Katalogs nie abgefragt werde. In Deutschland wirbt Amazon zum Start unter anderem mit Musik von Helene Fischer, Cro sowie U2, Beyoncé oder Bruce Springsteen.
Musik-Streaming boomt
In Deutschland wird die meiste Musik nach wie vor auf CD gekauft. Allerdings wird das Streaming, bei dem Musik direkt aus dem Netz abgespielt wird, immer populärer. Der Wettbewerb in dem Geschäft wird auch hierzulande schärfer: Apple startete im Sommer seinen Streaming-Dienst, Google brachte sein Angebot nach Deutschland. Der weltweite Streaming-Markt wächst rasant. Im Jahr 2014 legten die Umsätze in diesem Bereich um fast 40 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar zu.
Geschäfte boomen
Das Wachstum der Mitgliedszahlen von Amazon Prime dürfte sich durch den Streaming-Dienst weiter erhöhen. Für den gleichen Preis bekommen Nutzer der Plattform immer mehr geboten. Das boomende Prime-Geschäft schlägt sich deutlich in den Quartalszahlen nieder. Infolge der Ergebnisse legte der Kurs in den letzten zwei Wochen 15 Prozent zu. Amazon bleibt ein Top-Tipp des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)