Von den fünf Unternehmen aus der GAFAM-Reihe zeigte sich Alphabet in der Coronakrise zunächst am wenigsten innovativ und punktete auch kaum durch lukrative Zukäufe. Im Vordergrund stand zuletzt eher ein groß angelegtes Sparprogramm. Doch nun scheint sich das zu ändern.
Wie heute bekannt wurde, übernimmt die Alphabet-Tochter Google 6,6 Prozent der Anteilsscheine von ADT. Der Kaufpreis wird auf 450 Millionen Dollar beziffert. ADT ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das in den USA elektronische Sicherheits-, Brandschutz- und andere damit verbundene Alarmüberwachungsdienste für Privathaushalte sowie kleine und große Unternehmen anbietet.
Schon vor diesem Zukauf sorgte Alphabet im Rahmen seines Quartalsberichts für positive News und überzeugte mit einem soliden Zahlenwerk.
Zahlen über den Erwartungen
Alphabet konnte im Rahmen seiner Q2-Zahlen die Analystenerwartungen zum Teil deutlich übertreffen. Der Gewinn je Aktie lag bei 10,13 Dollar (Analystenkonsens: 8,21 Dollar). Der Umsatz lag bei 38,30 Milliarden Dollar (minus zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr), Konsens lag bei 37,27 Milliarden.
Bullishe Analysten
Die britische Investmentbank Barclays hat das Kursziel für die Alphabet A-Aktie von 1600 auf 1800 Dollar angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Der Google-Mutterkonzern habe die Erwartungen übertroffen und in der Telefonkonferenz einen optimistischen Ton angestimmt, schrieb Analyst Ross Sandler in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die Umsatzentwicklung mit der Suchmaschine sei ermutigend für das zweite Halbjahr.
Das Analysehaus RBC hat das Kursziel für die Alphabet A-Aktie von 1500 auf 1700 Dollar angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Der Google-Mutterkonzern habe die Erwartungen im zweiten Quartal klar übertroffen, schrieb Analyst Mark Mahaney in einer am Freitag vorliegenden Studie. Fundamental gesehen sei das Ergebnis zwar schwach aber stabilisiert.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Alphabet A-Aktie nach Zahlen von 1775 auf 1990 Dollar angehoben und den Wert auf der "Conviction Buy List" belassen. Das zweite Quartal des Internetkonzerns sei gut ausgefallen, schrieb Analystin Heather Bellini in einer am Freitag vorliegenden Studie. Das neue Ziel resultiere aus den angehobenen Schätzungen.
Dass Alphabet wieder Unternehmensanteile zukauft, ist sehr positiv zu werten. Denn das zeugt davon, dass das Management wieder selbstbewusster agiert und sich nicht davor scheut, Geld in die Hand zu nehmen, um anorganisch zu wachsen. Auch die letzten Quartalszahlen stimmen sehr zuversichtlich. Alphabet bleibt ein Basisinvestment des AKTIONÄR.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Alphabet