Waymo will im Sensoren-Geschäft durchstarten. Die Selbstfahrer-Tochter von Alphabet plant die selbstenwickelten Lidar-Sensoren an Kunden weiterzuverkaufen – vorausgesetzt, die jeweiligen Abnehmer konkurrieren nicht mit Waymos Robo-Taxis. Damit eröffnet Alphabet sich selbst einen weiteren Milliardenmarkt und Anlegern die Chance auf weiter steigende Aktienkurse.
Bereits 2011 startete Waymo mit der eigenen Entwicklung von Lidar-Sensoren. Lidar ist dabei nichts anderes als eine Weiterentwicklung des Radars. Lidar-Sensoren ermöglichen ein räumliches Abbild der Umgebung. Damit kann die Bilderkennungssoftware Menschen oder Autos sowie deren Bewegung erkennen. Die neue Technologie ist dabei insbesondere für Autonome Fahrzeuge aller Art aber auch in der Landwirtschaft oder der Archäologie einsetzbar.
Attraktiver Markt
Die Wachstumsraten des Lidar-Marktes sind beeindruckend. Die Geschäftsführung von Velodyne, einem führenden Lidar-Hersteller, geht davon aus, dass sich der Umsatz in diesem Jahr auf eine Milliarde Dollar verdoppeln kann. Ein aussichtsreicher Markt, der nicht nur die Begehrlichkeiten von Waymo weckt sondern auch zahlreiche Startups wie Blackmore oder Luminar anzieht. Die langfristigen Aussichten sind ebenfalls vielversprechend, wie die Grafik unten zeigt.
Aktuell ist zudem ein deutlicher Nachfrageüberhang auf dem Lidar-Markt festzustellen, da viele Autobauer, Zulieferer und Startups in die neue autonome Mobilität investieren. Doch das könnte sich durchaus ändern bis die ersten Autonomen Fahrzeuge 2025 von den Bändern rollen.
Zusätzliches Geschäftsfeld für Waymo
Die Entscheidung von Waymo, die Lidar-Technologie zu verkaufen, kommt daher zu einem guten Zeitpunkt. Das Konsolidierungs-Risiko bei einer Investition in die neue Technologie kann sich Alphabet aktuell leisten. Zudem könnte der zusätzliche Verkauf einen weiteren Grundpfeiler in Waymos Geschäftsmodell liefern und durch die Ausweitung der Fertigung auch die eigenen Kosten senken.
Anlegern bietet der Lidar-Verkauf eine zusätzliche Ebene in der langfristigen Waymo-Wachstumsstory. Deutliche Auswirkungen auf die Alphabet-Aktie sind jedoch erst zu erwarten, wenn der Konzern tiefere Einblicke in seine Selbstfahrer-Sparte gewährt. Langfristig orientierte Anleger bleiben der Aktie daher treu – Gewinne laufen lassen.