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Alphabet: Durch Corona zum Gatekeeper – Eingriff in die heiligen Suchalgorithmen

Alphabet: Durch Corona zum Gatekeeper – Eingriff in die heiligen Suchalgorithmen
Foto: Shutterstock
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11.03.2020 ‧ Thobias Quaß

Das Coronavirus ändert alles, selbst Googles Umgang mit seinem Suchalgorithmus. Um den Kampf gegen die Ausbreitung von Falschinformationen zu unterstützen, verzichtet die Google-Mutter Alphabet sogar auf Umsatz: NGOs und Gesundheitsorganisationen kriegen kostenlose Werbeplätze. In den vergangenen Tagen riss der Alphabet-Kurs eine wichtige Unterstützung und fiel unter die 200-Tage-Linie. Die Aktie notiert vor US-Handelsstart gute zwei Prozent im Minus.

Bisher zeigten sich die großen Social Media-Konzerne Facebook, Twitter und Alphabet (mit YouTube) immun gegen Forderungen, Hasskommentare, „Fake-News“ und Verschwörungstheorien in den Suchergebnissen abzustrafen oder gar zu entfernen – was bei Impfgegnern, Wahlmanipulation oder Rassismus nicht passiert.
Durch das Coronavirus hat sich das aber geändert. Sucht man bei Google zum Beispiel nach „Coronavirus“, wird einem ein auffälliger Warnhinweis angezeigt. 

Darunter seriöse Nachrichtenquellen und Hilfsangebote von offiziellen Stellen. Diese erhalten bevorzugt bei YouTube kostenfreie Werbeplätze vor den Videos. Bei YouTube werden problematische und falsche Inhalte verbreitende Videos entfernt. 

Auch Facebook, Twitter und Pinterest haben ähnliche Maßnahmen ergriffen. Speziell Twitter fällt mit ungewohnter Konsequenz auf.


Der Mikrobloggingdienst hat eine neue Regel zur Kennzeichnung manipulierter Inhalte beschlossen – und entgegen bisherigen Erfahrungen (wie dem halbherzigen Löschen von rassistischen Tweets) prompt umgesetzt. Ein von US-Präsident Donald Trump geteilter Tweet mit einem Video über Joe Biden wurde als manipuliert gekennzeichnet.

Alphabet und andere Tech-Giganten mit sozialer Plattform und Verantwortung haben möglicherweise durch die vorherigen Kontroversen gelernt. Wegen des neuen konsequenten Umgangs mit ungefilterten Informationen sind zukünftige Verwerfungen und damit stark volatile Kursschwankungen nach unten vermeidbar. In der aktuellen Corona-Gesamtmarktkorrektur rutschte die Alphabet-Aktie aber noch unter den vom AKTIONÄR empfohlenen Stoppkurs bei 1.200 Euro.

Der Konzern ist aber weiterhin auf Wachstumskurs und baut insbesondere sein globales Cloud-Geschäft stark aus. Anleger beobachten die Aktie auf ihrer Watchlist und warten auf den richtigen Zeitpunkt für den Wiedereinstieg.

Alphabet (WKN: A14Y6F)

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