Die anhaltend niedrigen Zinsen bleiben weiterhin eine große Herausforderung für die beiden großen Versicherer im DAX, Allianz und Munich Re. Dies betonte nun auch erneut Torsten Oletzky, Chef der Munich-Re-Tochter Ergo, im Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“. Er rechnet wegen der allgemeinen Niedrigzinsen auch bei den Lebensversicherungen mit weiter sinkenden Renditen.
Oletzky erklärte: „Zehnjährige Bundesanleihen bringen aktuell nur noch knapp 0,7 Prozent Rendite. Wenn das so bleibt ist doch klar, dass die Überschussbeteiligungen in der Branche weiter zurückgehen werden.“ Auch Ergo werde sich diesem Markttrend nicht entziehen können.
„Erfolgreiche Anlageform“
Oletzky betrachtet Lebensversicherungen trotz der seit Jahren sinkenden Überschussbeteiligungen weiterhin als eine „erfolgreiche Anlageform“. Mit dieser Ansicht ist er indes nicht alleine. Auch Michael Völter, Finanzchef der Sparkassen-Versicherung, glaubt an die Zukunft der Lebensversicherung. Gegenüber der „Börsen-Zeitung“ erklärte er: Wegen der sinkenden gesetzlichen Rente und einer betrieblichen Altersversorgung, „die auf dem derzeitigen Niveau nicht mehr finanzierbar ist", gebe es keine Alternative zur Lebensversicherung. Allerdings müsse sich der Kunde „generell darauf einstellen", dass er „weniger erhält".
Ruhe bewahren
Die anhaltend niedrigen Zinsen stellen für Versicherer natürlich eine große Herausforderung dar. Allerdings haben vor allem die Allianz und die Munich Re in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, auch in einem schwierigen Marktumfeld hochprofitabel zu wirtschaften. Die beiden DAX-Titel bleiben daher und aufgrund der niedrigen Bewertung sowie der stattlichen Dividendenrenditen von fast fünf Prozent kaufenswert. Der Stopp sollte bei 110,00 Euro (Allianz) und 135 Euro (Munich Re) platziert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)