Übernahmen stehen bei Versicherungen in diesem Jahr hoch im Kurs. Ein großer Allianz-Konkurrent hat nun eine Übernahme abgeschlossen und so das Geschäft mit Reiseversicherungen gestärkt. Ist damit auch die Aktie ein neuer Favorit der Branche?
Die Zurich Insurance Group hat am Dienstag bekannt gegeben, dass die Übernahme des weltweiten Reiseversicherungsgeschäfts von American International Group (AIG) erfolgreich abgeschlossen wurde. Durch den 600 Millionen Dollar schweren Deal, der unter anderem die Marke Travel Guard umfasst, steigt Zurich zu einem der führenden globalen Anbieter von Reiseversicherungen auf und stärkt gleichzeitig ihre Position in den USA.
Das kombinierte Bruttoprämienvolumen beläuft sich auf rund 20 Milliarden Dollar. Mehr als 20 Millionen Kunden weltweit werden künftig über ein Netzwerk von über 200 Vertriebspartnern betreut.
Das ehemalige Reisegeschäft von AIG wird in die Zurich-Tochter Cover-More Group integriert. Bereits bei der Ankündigung der Übernahme im Juni hatte Zurich hervorgehoben, dass die globale IT-Plattform von AIG die Fähigkeiten von Cover-More maßgeblich erweitern wird.
„Diese Übernahme verstärkt unsere Kapazitäten in der Reiseversicherung erheblich und erweitert unsere globale Reichweite. Mit der Integration von Travel Guard in Zurich Cover-More setzen wir neue Maßstäbe, indem wir Kunden weltweit einen unvergleichlichen Service und umfassenden Schutz bieten, der über traditionelle Reiseversicherungen hinausgeht“, so Cara Morton, CEO von Zurich Global Ventures.
Der Kaufvertrag sieht auch mögliche Ausgleichszahlungen vor, falls bestimmte Ziele nach der Übernahme erreicht werden. Nicht enthalten im Verkauf sind AIGs Reiseversicherungsgeschäfte in Japan, die Joint-Venture-Vereinbarungen in Indien sowie bestimmte Leistungen, die über das Geschäftsfeld Group Accident & Health angeboten werden.
Der AIG-Deal ist für Zurich ein sinnvoller Schritt. Unter den Aktien der großen europäischen Versicherer bleiben trotzdem die Allianz und die AXA die Favoriten. AXA bietet mit einem KGV von 9 und einer Dividendenrendite von 6,5 Prozent die etwas attraktiver Bewertung, die Allianz dagegen die höhere fundamentale Stärke.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.