In der Vorwoche hatte die Allianz Leben angekündigt, ab Januar 2021 keine Neuverträge mehr mit 100-prozentiger Garantie anzubieten, mit Ausnahme beispielsweise von Riester-Verträgen. Nach Einschätzung der Analysten von Berenberg ist das "sehr positiv" für den Münchner Versicherer, dem ab dem kommenden Jahr mehr Kapital für Aktienrückkäufe zur Verfügung stehen dürfte. Das Bankhaus bleibt daher auch bei seinem positiven Rating für die Allianz,
Die Allianz wird beim Neugeschäft nach eigenen Angaben nur noch 90 Prozent der Beiträge am Vertragsende garantieren. Dies bietet der Gesellschaft die Möglichkeit, in risikoreichere Anlagen (Infrastruktur, Immobilien, Aktien, usw.) zu investieren und mehr Rendite für den Kunden zu erwirtschaften. Außerdem muss der Versicherer weniger Kapital hinterlegen. Gleichwohl geht der Versicherungsnehmer das Risiko erhöhter Volatilität ein, was aber bei einer Laufzeit von 30 bis 40 Jahren ein akzeptabler Kompromiss ist, so Berenberg.
Der große Vorteil für die Allianz ist laut Berenberg, dass die Kapitalanforderungen beim Neugeschäft wohl rund 35 Prozent niedriger sind. Der Konzern werde deshalb mehr Cash generieren, den er ab 2021 für mehr Aktienrückkäufe einsetzen kann.
Das Aktienrückkaufprogramm für dieses Jahr dürfte die Allianz wohl nicht mehr fortsetzen, so Analyst Michael Huttner. Das werde aber helfen, die Solvenzkriterien zu erfüllen sowie den Druck zu nehmen, einmalige Kapitalmaßnahmen durchzuführen.
Huttner belässt es daher bei seiner Kaufempfehlung mit Kursziel 232 Euro. Das entspricht einem Aufholpotenzial von mehr als 30 Prozent.
Die Meinung von Berenberg deckt sich mit der Einschätzung des AKTIONÄR. Langfristig bleibt der Versicherer ein Basisinvestment im DAX.
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