Der Kurs steigt und steigt: Bereits vor Beginn des offiziellen Handels an den Börsen in Hongkong und Schanghai werden Ant-Group-Anteile auf dem grauen Markt in Hongkong gehandelt. Insidern zufolge zahlen institutionelle Investoren teilweise 50 Prozent Aufschlag gegenüber dem Ausgabepreis. Für Anleger ist die Situation durchaus zwiespältig.
120 Hongkong-Dollar, umgerechnet mehr als 13 Euro je Aktie, sollen einige Anleger am Montag hingeblättert haben, um sich schon vor dem Ant-Group-Doppelbörsengang einige Anteile an Alibabas Fintech-Arm zu sichern. Der Ausgabepreis lag bei 80 Hongkong-Dollar. Bereits damit war Ant Group mit insgesamt rund 315 Milliarden US-Dollar bewertet worden. Ursprünglich lag die angepeilte Bewertung bei 200 Milliarden Dollar.
Ab diesem Donnerstag, 5. November, ist Ant Group (auch bekannt als Ant Financial) voraussichtlich an den Börsen handelbar. Auch deutsche Handelsplätze dürften die Anteile schnellstmöglich zugänglich machen. Der Doppelbörsengang wird das größte IPO aller Zeiten.
Alles deutet darauf hin, dass Ant Group sein Börsen-Debüt mit einem deutlichen Plus beginnen wird. Schön für Alibaba-Anleger, denn der chinesische E-Commerce-Riese hält ein Drittel der Anteile. Das Problem: Bereits im Vorfeld fallen die Aufschläge sehr hoch aus. Das könnte zu Gewinnmitnahmen verführen. Bis zu 97,5 Prozent der in Hongkong handelbaren Anteile sind Bloomberg zufolge zudem in den Händen institutioneller und strategischer Investoren. Dementsprechend groß könnten der Spread und die Volatilität ausfallen. Anleger sollten mit Augenmaß agieren und im Vorfeld entweder einen klaren Trading-Plan haben oder nur mit einer kleinen Position einsteigen.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.