Kurz sah es so aus, als ob sich die Alibaba-Aktie über die Feiertage retten könnte. Der E-Commerce-Gigant seit dem 24. Dezember bis Jahresende knapp vier Prozent zugelegt. Doch erneute Meldungen über ein schwächeres Wirtschaftswachstum in China setzen im neuen Jahr der Aktie zu. Der Abwärtstrend bleibt voll intakt.
In China schwächelt das Wachstum
Jahrelang konnte China glänzende Wachstumszahlen aufweisen. Doch der Handelsstreit mit den USA setzt dem Reich der Mitte deutlich zu. Die Analysten der UBS rechnen bei US-Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar mit einem negativen Effekt auf das Wirtschaftswachstum von mehr als 0,8 Prozent. Steuerreformen dürften dem zwar etwas entgegenwirken – doch anstatt 6,5 Prozent BIP-Zuwachs erwartet die UBS für 2019 nur noch 6,0 Prozent.
Der am Mittwoch veröffentlichte Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel wegen schwächerer Exporte und einer geringeren Inlandsnachfrage von 50,2 Punkten im November auf 49,7 Punkte im Dezember. Werte unter 50 Punkte bedeuten ein Schrumpfen der Industrietätigkeit.
Finanzielle Auswirkungen auf Alibaba
Die schwächelnden makroökonomischen Vorzeichen haben auch Auswirkungen auf Alibaba. Insbesondere die mittelfristigen Margen dürften unter Druck geraten. So hat sich der E-Commerce-Konzern dazu entschieden, die zusätzliche Monetarisierung seiner Händler vorerst auszusetzen. Dafür konzentriert sich Alibaba auf die Erschließung neuer Umsatzquellen im Offline-Bereich, was ebenfalls nicht wenig kostet und alleine durch das profitable E-Commerce-Segment getragen wird.
Zeit, die Seiten zu wechseln
Ohne Einigung im Handelsstreit dürfte dem Negativ-Sentiment zum Jahrebeginn wenig entgegenzusetzen sein. Der Abwärtstrend der Alibaba-Aktie dürfte daher anhalten und sich weiter der Unterstützung bei 130 Dollar annähern. Fällt diese Marke, ist der Weg nach unten frei.
Auch wenn langfristig durch die Investitionen und weiterführende Monetarisierung der E-Commerce-Plattformen neues Wachstum generiert werden dürfte: Kurz- bis mittelfristig ist DER AKTIONÄR aufgrund des fundamentalen Gegenwinds nicht überzeugt und wechselt daher vorerst ins Bärenlager. AKTIONÄR-Kollege Max Völkl empfiehlt dazu passend einen Alibaba Faktor-Short mit der WKN MF41CX.