Der chinesische Amazon-Konkurrent Alibaba hat in diesem Jahr bekanntlich schwer unter dem Handelskonflikt mit den USA gelitten. Um 25 Prozent ging es auf Jahressicht nach unten, während sein US-Pendant um stolze 55 Prozent geklettert ist. Doch das Bild bei Alibaba hellt sich jetzt auf.
Das Wachstum ist größer, die Bewertung ist niedriger, die langfristigen Aussichten sind womöglich günstiger: Die „chinesische Amazon“ Alibaba ist nach den Kursverlusten in diesem Jahr nicht nur viel niedriger bewertet als ihr US-Konkurrent, sondern auch historisch in sehr günstige Bewertungsrelationen zurückgefallen. Einem laufenden KGV von 32 stehen ein mittelfristiges Umsatz- und Ergebniswachstum oberhalb von 40 Prozent gegenüber – für einen Quasi-Monopolisten mit solchen Entwicklungspotentialen eine seltene Erscheinung.
Freilich, solange die chinesische Börse noch unter dem Handelskonflikt mit den USA leidet, gelten Engagements in Aktien aus diesem Land als besonders riskant. Andersherum sollte jedoch auch klar sein: Ist der Handelskonflikt einmal beendet, werden die Aktien dies bereits deutlich vorweggenommen haben. Hinzu kommt als interessantes Detail, dass Alibaba gerade einen technischen Doppelboden ausgebildet hat – und der ist durch einen Anstieg über die „Nackenlinie“ bereits bestätigt worden. Der aktuelle Rücksetzer unter diese Linie spielt für die Formation übrigens keine tragende Rolle.
Fazit: Günstiger Blue Chip, technische günstige Einstiegsgelegenheit, erhöhtes Risiko durch Herkunftsland China.
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Dr. Dennis Riedl ist Autor der Börsenbriefe „Die Turnaround-Formel“ und „TSI USA“.