Der Bitcoin konsolidiert seit Wochen unterhalb des Rekordhochs von Mitte März, doch die Aktien vieler Mining-Firmen haben zuletzt trotzdem wieder Gas gegeben. Weit oben auf der Gewinnerliste stehen dabei die Papiere des kanadischen Bitcoin-Miners Bitfarms, die sich seit Mitte Mai mehr als verdoppelt haben.
Maßgeblich zu dem Kursanstieg beigetragen hat der große US-Branchenrivale Riot Platforms, der Bitfarms übernehmen möchte und Ende Mai eine entsprechende Offerte öffentlich gemacht hat. Das Unternehmen bot den Bitfarms-Aktionären 2,30 Dollar pro Aktie, was damals einem 24-prozentigen Aufschlag auf den Durchschnittskurs der letzten 30 Tage vor Veröffentlichung des Angebots entsprach.
Inzwischen steht die Aktie allerdings fast einen Dollar beziehungsweise 37 Prozent höher, denn das Management von Bitfarms – das strategischen Optionen bis hin zu einem Verkauf zwar grundsätzlich offen gegenübersteht – lehnt das Riot-Angebot als zu niedrig ab. Zudem hätten sich nach Unternehmensangaben bereits weitere potenzielle Interessenten gemeldet.
Riot wiederum lässt sich davon nicht beirren und hat die Beteiligung an Bitfarms zuletzt auf 14 Prozent ausgebaut. Als größter Einzelaktionär drängt der Kauf-Interessent im nächsten Schritt auf eine außerordentliche Hauptversammlung und will eigene Vertreter für den Verwaltungsrat nominieren.
Giftpille soll Übernahme unattraktiv machen
Unterdessen wehrt sich Bitfarms energisch gegen die feindliche Übernahme und hat eine Verteidigung mittels einer sogenannten „Giftpille“ angekündigt. Im Zuge dessen sollen Marktteilnehmer, die bis zum 10. September mehr als 15 Prozent der ausstehenden Aktien erworben haben, durch die Ausgabe neuer Aktien an die Akt-Aktionäre stark verwässert und eine Übernahme unattraktiv werden.
Viele Marktteilnehmer spekulieren nun offenbar darauf, dass Riot beim Angebot nachbessert und so noch eine einvernehmliche Übernahme zustande kommt. Oder aber, dass ein weiterer Interessent seinen Hut in den Ring wirft und es zu einem Wettbieten kommt. Denn nach Einschätzung von Branchenexperten ist eine Konsolidierung im Mining-Sektor nach dem jüngsten Bitcoin-Halving im April sehr wahrscheinlich.
Auch DER AKTIONÄR hatte in Ausgabe 24/2024 unter Verweis auf das Übernahmefieber bei den Bitcoin-Minern eine spekulative Kaufempfehlung für die Bitfarms-Aktie ausgesprochen. In nur zwei Wochen ist der Kurs seither bereits um fast 39 Prozent nach oben geschossen. Das erste Zwischenziel von 3,00 Euro wurde inzwischen schon erreicht.
Mit Blick auf das positive Momentum bleiben investierte Anleger aber dabei und lassen die Gewinne laufen. Der Stopp wurde dabei kürzlich auf 2,10 Euro nachgezogen.