Das US-Gesundheitsministerium hat bei dem dänisch-deutschen Pharmakonzern Bavarian Nordic weitere 2,5 Millionen Impfdosen gegen Affenpocken bestellt. Das Vakzin Jynneos soll Ende des Jahres und Anfang kommenden Jahres geliefert werden. Derweil hat Deutschland die ersten Dosen des über die EU bestellten Impfstoffes gegen Affenpocken erhalten.
"Wir arbeiten rund um die Uhr mit den Gesundheitsbehörden in den Bundesstaaten und großen Ballungsgebieten zusammen, um sie mit Impfstoffen und Medikamenten zu versorgen, um auf den aktuellen Pockenausbruch zu reagieren", sagte US-Gesundheitsminister Xavier Becerra am Freitag. Mit vorigen Bestellungen erhalten die Vereinigten Staaten 2022 und 2023 damit insgesamt 4,4 Millionen Impfdosen, teilte Bavarian Nordic mit. Bislang sind in den USA rund 350 Fälle einer Infektion mit Affenpocken gemeldet worden.
"Der Ausbruch der Affenpocken entwickelt sich weiter mit einer noch nie da gewesenen Geschwindigkeit und wir begrüßen die Entscheidung der US-Regierung, der Lieferung unseres Impfstoffs Vorrang einzuräumen, um einen breiteren Zugang für Menschen mit Infektionsrisiko zu ermöglichen", sagte der Vorstandsvorsitzende von Bavarian Nordic, Paul Chaplin. In der Europäischen Union ist Jynneos unter dem Namen Imvanex derzeit nur zur Impfung gegen Pocken zugelassen.
Deutschland hat die ersten Dosen des über die EU bestellten Impfstoffes gegen Affenpocken erhalten. Wie EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte, wurde die Lieferung über die neue EU-Behörde zur Vorsorge von Gesundheitskrisen (Hera) ermöglicht. Über diese habe die EU schnell reagieren und den Impfstoff für Mitgliedstaaten kaufen können, erklärte die Kommissarin.
Mit der ersten Lieferung sollten nach Angaben aus Brüssel rund 5.300 Impfdosen nach Deutschland kommen. Insgesamt hatte die EU Mitte Juni zunächst rund 110.000 Dosen der dritten Generation bei dem Unternehmen Bavarian Nordic bestellt, die nun nach und nach in Mitgliedsländer sowie nach Norwegen und Island ausgeliefert werden.
Eine Impfung gegen Affenocken empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten.
Nach Ansicht des AKTIONÄR spiegeln sich die jüngsten Entwicklungen noch nicht angemessen im Kurs der Aktie von Bavarian Nordic wider. Eine ausführliche Analyse zu Bavarian Nordic finden Sie in der aktuellen Ausgabe 27/2022 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Bavarian Nordic A/S befinden sich im AKTIONÄR-Depot.