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09.01.2017 Michael Schröder

AKTIONÄR Hot-Stock Vita 34: Vorstand zuversichtlich für 2016 - "Im oberen Bereich der Prognose"

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Vita 34

Stammzellen erfreuen sich in der regenerativen Medizin einer immer größeren Beliebtheit. Auf die Einlagerung dieser unbelasteten Zellen hat sich die Stammzellbank Vita 34 aus Deutschland spezialisiert – mit Erfolg.

Dank der schnellen Integration der europäischen Tochtergesellschaften zieht das EBITDA bei Vita 34 deutlich an – in Zukunft sind Gewinnmargen von über 20 Prozent geplant. Zudem gibt es eine Dividendenrendite von über drei Prozent on top. DER AKTIONÄR fragte nach beim Vorstand Dr. André Gerth.

DER AKTIONÄR: Herr Dr. Gerth, ohne schon konkrete Umsatz- und Ergebniszahlen nennen zu können, wie fällt Ihr vorläufiges Fazit für das Geschäftsjahr 2016 aus? Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung der Vita 34 AG im abgelaufenen Jahr?

Dr. André Gerth: 2016 war für die Vita 34 AG ein sehr erfolgreiches Jahr. Vor allem durch die Akquisitionen des Jahres 2015 konnte der Umsatz in der Gruppe gesteigert werden. Dabei ist die Integration der Tochtergesellschaften planmäßig verlaufen, einzelne Meilensteine konnten sogar früher als geplant erreicht werden, z. B. die Verlagerung der Herstellung und Einlagerung der StemCare von Kopenhagen nach Leipzig. Das Ergebnis in 2016 ist wie erwartet noch durch den Integrationsprozess belastet, wir werden das Jahr 2016 mindestens jedoch im oberen Bereich der Prognose abschließen. Erste vorläufige Zahlen werden wir bis Ende Januar 2017 veröffentlichen.

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Was waren für Sie die besonderen Highlights im Geschäftsjahr 2016?

Neben den Fortschritten bei der Integration sind v. a. die folgenden drei Punkte zu nennen:

1.) Die Produkteinführung des Spendenproduktes „VitaMeins&Deins“, bei dem Kunden gleichzeitig Stammzellen spenden und für die Zukunft des eigenen Kindes medizinisch vorsorgen können,

2.) die Auszeichnung der Vita 34 als eines der innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands (TOP 100) sowie

3.) der Abschluss eines Kooperationsvertrags mit dem chinesischen Technologieunternehmen AVIC Biology Co., LTD zum Aufbau einer Stammzellbank in China.

Sie sprechen die Kooperation mit dem chinesischen Technologieunternehmen AVIC Biology an. Was versprechen Sie sich von dieser Zusammenarbeit und welche Erwartungen haben Sie generell an den asiatischen Markt?

Diese Zusammenarbeit ist eine wichtige strategische Option, um sich in China, der größten Volkswirtschaft der Welt, weiter zu engagieren. Aufgrund der hohen Bevölkerungszahl und der überdurchschnittlichen Geburtenraten ist Asien ein sehr interessanter Markt für Angebote im Bereich Stammzelleinlagerung.

Die geografische Expansion soll eine der Säulen Ihres zukünftigen Wachstums darstellen. Welche weiteren Märkte haben Sie dabei besonders im Fokus und wie sieht Ihre Vertriebsstrategie dabei aus?

Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten wird auch in der Zukunft in der EMA-Region liegen. Die demographischen Unterschiede in dieser Region werden durch eine in den Ländern größere Bereitschaft zur individuellen Gesundheitsvorsorge ausgeglichen. Für die Erschließung neuer Märkte werden auch weiterhin lokale Vertriebspartner, welche die Märkte und Strukturen vor Ort sehr gut kennen, eine wesentliche Rolle spielen.

Über welche Wettbewerbsvorteile verfügt Vita 34 bereits jetzt im Konkurrenzvergleich?

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Vita 34 sind die bestehenden flächendeckenden Verträge zur Blut- und Gewebeentnahme mit ca. 2.000 Geburtseinrichtungen in unseren Hauptmärkten. Hinzu kommt eine europaweit perfekt funktionierende Logistik, d. h. im Regelfall 24 Stunden von der Entnahme bis zur Bearbeitung im Labor in Leipzig. Weitere Pluspunkte sind die gute Kostenstruktur durch zentrale Verarbeitung, Labor und Marktbearbeitung sowie hohe Synergieeffekte bei der Zusammenarbeit mit unseren Partnern.

Eine weitere Innovation ist das von Ihnen bereits angesprochene Spendenprodukt „VitaMeins&Deins“. Welchen Vorteil bietet dieses Produkt Ihren Kunden?

Für viele Eltern ist die öffentliche Spende eine Option, gleichzeitig wollen sie ihren Kindern auf jeden Fall das große Potenzial eines eigenen Depots erhalten. Im Vergleich zu einer reinen Spende für die Allgemeinheit bietet die Spende in Kombination mit einem eigenen Stammzelldepot einen entscheidenden Vorteil: Während öffentliche Spenden nur bei hämatopoetischen Erkrankungen, also bei Funktionsstörungen des blutbildenden Systems, genutzt werden, sind die Einsatzmöglichkeiten bei der individuellen Vorsorge weitaus vielfältiger. Beispielsweise wird in der Regenerativen Medizin intensiv an einem Ersatz von Haut, Knorpel, Knochen oder ganzen Organen geforscht.

Und wie lässt sich bei „VitaMeins&Deins“ die öffentliche Spende und das eigene Depot des Kindes gemeinsam realisieren?

Bei VitaMeins&Deins wird das bei der Geburt gewonnene Nabelschnurblut bei ausreichender Menge aufgeteilt – in ein persönliches Depot für das Kind und ein zweites als öffentliche Spende. Dadurch wollen wir dazu beitragen, dass noch mehr Menschen vom medizinischen Fortschritt und dem großen gesundheitlichen Potenzial von Stammzellen aus der Nabelschnur profitieren können. Die Akzeptanz des neuen Produktes zeigt uns bereits jetzt, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.

Sie haben den Einsatz von Stammzellen in der Regenerativen Medizin der Zukunft angesprochen. Sie wollen Ihre Innovationsführerschaft dabei durch die Entwicklung von Stammzelltherapeutika und die Einführung neuer Produkte ausbauen. Wie sieht Ihre Produktpipeline für die kommenden Jahre konkret aus und welchen Umsatzbeitrag erwarten Sie sich hiervon?

Die F&E-Projekte der Vita 34 untersuchen neue Quellen zur Gewinnung von sogenannten mesenchymalen Stammzellen (MSCs). Eine vielversprechende Quelle der Zukunft könnten Fettgewebe oder auch Zähne sein. Die aktuellen Ergebnisse machen uns in dieser Hinsicht sehr optimistisch. Zum zukünftigen Umsatzbeitrag können wir im Laufe des Jahres 2017 sicher mehr sagen.

Mit welchen Erwartungen sind Sie in das laufende Geschäftsjahr gestartet? Die Analysten von Montega trauen Ihnen bei einem Umsatzplus auf 17 Millionen Euro ein EBITDA von 1,9 Millionen Euro zu. Wie stufen Sie diese Schätzungen ein, sehr sportlich klingen diese ja nicht?

Diese Entwicklung würde einer Umsatzsteigerung von rund sieben Prozent innerhalb eines Jahres entsprechen. Die Annahme der Analysten beruht auf rein organischem Wachstum in den bestehenden Märkten über den Ausbau der Vertriebseffizienz und ist damit durchaus ein anspruchsvolles Ziel. Anorganisches Wachstum aufgrund weiterer Zukäufe ist in diesen Zahlen jedoch noch nicht berücksichtigt. Auch in 2017 wird das Ergebnis durch die in 2015 akquirierten Gesellschaften noch leicht belastet sein, wir sind aber sehr optimistisch, dass dieser Prozess in 2018 abgeschlossen sein wird.

Nach Abschluss der Integrationsmaßnahmen streben Sie für das EBITDA mittelfristig eine Rückkehr zum Zielwert im Bereich von 20 Prozent an. Welche Annahmen liegen dieser Prognose zugrunde?

Unser Geschäft ist durch eine hohe Skalierbarkeit gekennzeichnet, die mit einer Fixkostendegression durch jede zusätzliche Einlagerung einhergeht. Mit einer effizienten Marktbearbeitung und der Einführung neuer, profitabler Produkte werden wir bei der EBITDA-Marge mittelfristig wieder im Bereich von 20 Prozent ankommen.

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Vita 34 hat sich als attraktiver Dividendenwert etabliert, zuletzt haben Sie 16 Cent je Aktie ausgeschüttet und kommen damit auf eine Rendite von über drei Prozent. Dürfen Ihre Aktionäre auch weiterhin attraktive Ausschüttungen erwarten?

Das Geschäftsmodell von Vita 34 ist von hoher Stabilität gekennzeichnet. Rund 70 Prozent aller Neukunden entscheiden sich für Vorauszahlungsverträge über den gesamten Einlagerungszeitraum. Die restlichen etwa 30 Prozent zahlen jährliche Gebühren. Im Ergebnis verfügt Vita 34 über einen hohen Anteil wiederkehrender Umsätze, die in stabilen und planbaren Cashflows münden. Diese Ergebnisse wollen wir auch an unsere Aktionäre weitergeben. Ertragskraft und Cashflow-Stärke des Unternehmens sind die Basis für eine kontinuierliche Dividendenpolitik. Unsere Zielsetzung ist es, ca. 30 bis 40 Prozent der jährlichen Gewinne an die Anteilseigner auszuschütten.

Dank eines Schlussspurts im Dezember hat die Aktie der Vita 34 AG das Geschäftsjahr 2016 noch mit einem Kursplus von rund 18 Prozent abgeschlossen. Mit welchen Argumenten wollen Sie neuen Investoren ein Engagement schmackhaft machen?

Die Vita 34 AG ist ein gesundes und profitables Unternehmen, das in einem der Zukunftsmärkte schon heute sehr erfolgreich ist und dessen Aktie durch die Profitabilität und Cashflow-Stärke ein echter Dividendentitel ist. Die Marktkapitalisierung wird sich infolge des erwarteten organischen und anorganischen Wachstums sicherlich weiter erhöhen. Zudem streben wir eine Steigerung des Bekanntheitsgrades durch die Ausweitung und Intensivierung unserer IR-Maßnahmen an, insbesondere auch durch gezielte Direktansprache von Investoren, zu denen die Vita34-Aktie passt. Dabei fokussieren wir uns auf Anleger, die langfristig investieren und damit an der stetigen Entwicklung der Vita 34 Aktie und der kontinuierlichen Dividendenpolitik teilhaben.

DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Vita 34 befindet sich in einer aussichtsreichen Position. Die operative Entwicklung passt. Gut möglich, dass die aktuelle Prognose für 2016 sogar etwas zu konservativ ist. Langfristig wird die Stammzellbank weiter wachsen. Für mutige Anleger bleibt der Biotech-Titel daher eine attraktive Depotbeimischung.

Wo kommt das Geld eigentlich her?

Spekulationsblase am Neuen Markt, Bankenkrise 2008 und griechische Schuldenkrise – lauter Themen, die die Finanzmärkte bewegten und bewegen. Doch wer einen Schritt zurücktritt und das große Bild sieht, bemerkt: So neu ist das alles gar nicht! Die Geschichte gibt wertvolle Hinweise zum Verständnis der Gegenwart.

Dass sich Geschichte wiederholt, zeigen die beiden Autoren anhand vieler Geschichten des Geldes. Infl ation, Deflation, Abwertung, irrationalen Überschwang, Bankenpleiten und -rettungen gab es immer schon: im Spanien des 16. Jahrhunderts, im Großbritannien des 17. Jahrhunderts, im Frankreich des 18. Jahrhunderts und in den USA des 19. Jahrhunderts.
Lehr- und anekdotenreich vermitteln die Autoren gewissermaßen nebenbei ein tiefes Verständnis für die Ursprünge des Finanzsystems – und damit auch für seine aktuellen Kapriolen. So zeigt sich: Der Weg von der Kaurischnecke zur Kreditklemme ist nicht weit.

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