Jefferies-Analyst Constantin Hesse haucht der Aktie von SLM Solutions neues Leben ein. Die neueste Anlage des in Lübeck ansässigen Spezialisten für 3D-Metalldrucker sieht er als "Gamechanger" für die Branche in Richtung Massenproduktion. DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach auf die Vorzüge der neuen NXG XII 600 und der SLM-Aktie hingewiesen.
Die NXG XII 600 setzt auf dem globalen Markt für metallbasierte additive Fertigungsverfahren dem Vernehmen nach neue Maßstäbe. Die zwölf Laser ermöglichen eine hohe Produktivität. Die NXG Xll 600 ist damit bis zu fünfmal schneller als andere Maschinen und verfügt über ein um mehr als 40 Prozent höheres Bauvolumen. SLM-Vorstand Sam O'Leary ist daher überzeugt, dass die Maschine in den kommenden Jahren einen „sehr bedeutenden Beitrag zum SLM-Geschäft leisten“ wird.
Die Anlage sei der „Gamechanger“ für die Branche in Richtung Massenproduktion, heißt es nun bei Jefferies. Ein Jahrzehnt nach dem globalen Hype über 3D-Druck nähere sich nun der Durchbruch, so Analyst Hesse. Er rechnet mit einem Umsatzwachstum von im Schnitt 33 Prozent pro Jahr bis 2024 und bereits 2023 operativ schwarzen Zahlen. Sein Votum lautet daher: Kaufen mit Ziel 22 Euro.
Die neue hochautomatisierte Anlage errege bei allen Kunden viel Aufmerksamkeit, erklärte zuletzt bereits Deutsche-Bank-Analyst Uwe Schupp. Bei den Aufträgen gebe es aber noch Spielraum. Er rät mit Kursziel 30 Euro zum Kauf der Aktie.
Auch DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die innovative Maschine auch in Zukunft das Interesse von vielen potenziellen Kunden wecken wird. Interessant in diesem Zusammenhang: Die Sorgen bei den Lieferketten könnten bei einigen Konzernchefs zum Umdenken zwingen. Können benötigte Teile im 3D-Drucker selbst hergestellt werden, wäre man in der Produktion unabhängiger, widerstandsfähiger und am Ende auch effizienter aufgestellt.
Für das abgelaufene Gesamtjahr dürfte bei bei SLM Solutions bei einem Umsatzwachstum von mindestens 15 Prozent auf über 71 Millionen Euro eine Verbesserung des EBITDA zu Buche stehen. Im neuen Jahr 2022 könnte dann der Sprung über 100 Millionen Euro gelingen. Dabei soll sich das EBITDA „signifikant verbessern“. Auf Quartalsebene wird im zweiten Halbjahr 2022 sogar der Break-even angestrebt. Bis Ende 2026 peilt SLM sogar eine Verfünffachung des Umsatzes auf rund 355 Millionen Euro an. Die EBITDA-Marge soll dabei auf über 20 Prozent steigen.
Die Aktie ist eine der heißesten Wetten auf dem heimischen Kurszettel. Operativ sollte die Talsohle durchschritten sein. Der mittelfristige Ausblick klingt vielversprechend. Die Aktie pendelte im laufenden Jahr dennoch zunächst in einer breiten Range zwischen 16 und 23 Euro seitwärts, im Rahmen der allgemeinen Schwäche bei den Technologie-Aktien fiel der Kurs zuletzt sogar bis auf 12,70 Euro zurück. Seit Wochenbeginn greifen die Anleger wieder beherzt zu. Mit dem Jefferies-Impuls kratzt die Aktie wieder am unteren Ende der alten Seitwärts-Range. Bleiben die 3D-Bullen jetzt nachhaltig am Drücker und trübt sich das Marktumfeld für Technologiewerte in den kommenden Wochen nicht zu sehr ein, könnte die Aktie Kurs auf die 20-Euro-Marke nehmen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von SLM Solutions befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.