Am Donnerstag (17. September) findet bei LPKF Laser der zweite (diesmal virtuelle) Kapitalmarkttag statt. Nach dem letztjährigen Event ist die Aktie in eine dynamische Aufwärtsbewegung übergegangen. Damit erneut der Startschuss für eine Rallye fällt, muss der Vorstand den Investoren weitere Details präsentieren, die das Erreichen der mittelfristigen Prognosen untermauern. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt: Die mittelfristigen Aussichten für LPKF Laser sind stark. Vor allem das Potenzial der Dünnglas-Mikrobearbeitung (Laser Induced Deep Etching - LIDE) ist enorm. Mit dem von LPKF entwickelten Verfahren ist es möglich, dünnes Glas schnell, präzise, und ohne Beschädigungen wie Mikrorisse zu bearbeiten. Damit ist LIDE eine Grundlagentechnologie für viele Technologiebereiche.
Hohes Volumen
Ein Beispiel aus dem Bereich Smartphone-Displays: Das Display-Glas muss geschnitten, geschliffen und poliert werden, um die gewünschte runde Form zu erhalten. Dieser Prozess ist aufwendig, teuer und macht das Glas spröde. Mit LIDE kann man sein Ziel mit höherer Geschwindigkeit, besserer Qualität und geringeren Kosten erreichen. Wird die hier etablierte Technologie des Wasserstrahlschneidens durch LIDE ersetzt, taxieren Experten das Marktvolumen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich – wohlgemerkt pro Jahr! Zuletzt wurde hier Mitte Mai ein bedeutender Rahmenvertrag mit dem Display-Hersteller Nippon Electric Glas abgeschlossen.
Starke Prognose
Basierend auf dem Potenzial der LIDE-Technologie hat LPKF eine mittelfristige Prognose für 2024 ausgegeben. Diese sieht Umsätze von 360 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 25 Prozent vor. Daraus würde ein EBIT in Höhe von 90 Millionen Euro resultieren. Zum Vergleich: 2019 erzielte der Laserspezialist bei 140 Millionen Euro und einen operativen Gewinn in Höhe von 19,2 Millionen Euro (EBIT-Marge: 13,7 Prozent).
Klarer Fokus
2020 wird nur ein Übergangsjahr mit CoVid-19-VID-bezogenen Projektverschiebungen und einem Umsatz im Bereich um 117 Millionen Euro sowie rund zehn Millionen Euro EBIT. Diese Delle hat die Investoren zuletzt ein wenig stutzig gemacht. Mit dem Kapitalmarkttag sollte der Vorstand diese Zweifel beseitigen und den Fokus wieder auf die guten Aussichten lenken. Bereits ab dem kommenden Jahr dürften Umsatz und operativer Gewinn wieder nachhaltig anziehen.
Wichtiger Termin
Die beiden Vorstände Dr. Götz Bendele (CEO) und Christian Witt (CFO) werden dazu erklären, wie das Unternehmen die aktuelle Lage beurteilt und seine mittelfristigen Ziele erreichen will, wie man mit Corona umgeht und was es an Produktneuheiten gibt, darunter auch die Arralyze als Anwendung der neuen LIDE-Technologie im Laborumfeld. Zudem gibt es Präsentationen aus den anderen Geschäftsfeldern.
Die mittelfristigen Aussichten sind gut. Der Spezialmaschinenbauer verfügt dank technologischer Innovationen wieder LIDE-Technologie mittelfristig über überproportionales Wachstumspotenzial. Hauck & Aufhäuser Analystin Köhler sieht die Aktie erst bei 40 Euro fair bewertet. Bei Warburg Research lautet das Kursziel 38 Euro. Die Aktie pendelt seit einiger Zeit in einer breit gefassten Range zwischen 18 und 25 Euro seitwärts. Gut möglich, dass sich das ab Donnerstag ändert. Anleger mit Weitblick können daher das aktuelle Kursniveau zum Auf- oder Ausbau ihrer Position nutzen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse bei der Aktie.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.