LPKF Laser hat in den letzten Monaten mit einem nicht wirklich überzeugenden Newsflow enttäuscht. Vielen Anlegern fehlt nach den letzten Quartalen das Vertrauen. Doch die Story bei dem Laserspezialisten scheint weiter intakt. Mit einer sequenziellen operativen Verbesserung und den entsprechenden Nachrichten könnte sich das Sentiment für die Aktie im laufenden Jahr aber wieder verbessern.
DER AKTIONÄR hat bereits erklärt: Das abgelaufene Geschäftsjahr war bei LPKF Laser operativ durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sowie durch Störungen in globalen Lieferketten geprägt. Aber auch für das laufende Jahr zeigt sich der Vorstand aufgrund des politischen und wirtschaftlichen Umfelds deutlich zurückhaltender als gedacht.
Die Prognosen für das laufende Jahr seien vorsichtig und blieben damit hinter den Erwartungen zurück, so Analyst Robert-Jan van der Horst von Warburg Research. Er hat das Kursziel nach Zahlen und Ausblick von 35 auf 31 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Die für 2022 in Aussicht gestellte operative Marge des Laserspezialisten sei „sehr konservativ“.
Bei Hauck Aufhäuser Lampe sehen die Strategen die Aktie nun bei 35 Euro (bislang: 39 Euro) fair bewertet. Die Ergebnisse für das vierte Quartal hätten keine Überraschungen gebracht, so Analyst Tim Wunderlich. Der Ausblick auf das laufende Jahr sei zwar enttäuschend gewesen, die zuversichtliche Telefonkonferenz habe hier aber einiges zurechtgerückt. Die Aussichten für LPKF blieben günstig.
Die Einschätzung von Stifel-Analyst Florian Pfeilschifter bringt die aktuelle Situation bei den Niedersachsen noch einmal auf den Punkt. Der unter den 2019er-Resultaten liegende Ausblick auf 2022 sei ungeachtet der Herausforderungen in den zurückliegenden zwei Jahren wegen der Pandemie und der Logistikprobleme enttäuschend, so der Analyst. LPKF habe die eigenen Zielsetzungen immer wieder verfehlt, was seine Bedenken hinsichtlich der Umsatzentwicklung und Profitabilität vergrößere. Mit Blick auf die generelle Verlässlichkeit der LPKF-Prognosen wird Pfeilschifter daher pessimistischer. Er hat seine Schätzungen für die kommenden Jahre daher gekürzt, empfiehlt die Aktie aber weiter zum Kauf. Das Ziel senkte er von 42 auf 25 Euro dabei deutlich ab. Die Anlagestory bleibe interessant, sofern LPKF mit der vom Konzern eigens entwickelten LIDE-Technologie für Anwendungen in der Mikrosystemtechnik Erfolge habe, so die Begründung.
Zeichnet sich im Jahresverlauf ab, dass die Kommerzialisierungsstrategie für die LIDE-Technologie aufgeht und LPKF auf den Wachstumspfad zurückkehrt, sollte die Aktie wieder deutlich höhere Kursregionen ansteuern. Eine weitere Planverfehlung würden die Anleger dagegen kaum verzeihen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot aber vorerst weiter auf ein Comeback der Aktie.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von LPKF Laser befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)