Während die Top-Riege aus dem Biotech-Sektor bereits über die Ergebnisse und Entwicklungen des vergangenen Quartals berichtet hat, ziehen Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe nach. So auch der Gentherapie-Spezialist Krystal Biotech. Die Biotech-Gesellschaft kann mit starken Zahlen und News überzeugen, die Aktie gewinnt daraufhin prozentual zweistellig.
Im vierten Quartal erzielte Krystal Biotech Nettoprodukterlöse in Höhe von 42,1 Millionen Dollar, womit sich diese im Gesamtjahr auf 50,7 Millionen Dollar summieren. Damit übertreffen die Amerikaner die Q4-Markterwartung (29,9 Millionen Dollar) deutlich. Unter dem Strich fuhr die Gesellschaft einen Gewinn von 0,30 Dollar pro Papier im Schlussviertel ein, hier hatten Analysten sogar mit einem Fehlbetrag in Höhe von 0,39 Dollar je Aktie gerechnet.
Die bisher einzig zugelassen Gentherapie des Unternehmens, Vyjuvek, wird vom Markt offensichtlich gut angenommen. Im Mai vergangenen Jahres hat die US-Gesundheitsbehörde FDA der Biotech-Schmiede erst grünes Licht erteilt. Bei Vyjuvek handelt es sich um einen gentherapeutischen Ansatz zur Behandlung der Dystrophen Epidermolysis bullosa (DEB), einer seltenen Hauterkrankung.
Ebenfalls positiv: Krystal Biotech sitzt auf einer mehr als komfortablen Cash-Position in Höhe von 594,1 Millionen Dollar per Ende Dezember. Diese ermöglicht es dem Unternehmen, die anderen aussichtsreichen Pipeline-Programme voranzutreiben. Unter anderem befindet sich ein Produktkandidat zur Behandlung von Mukoviszidose in der Pipeline. Nicht minder spannend ist die Substanz KB408, einem Wirkstoff, den Krystal Biotech zur Behandlung des Alpha-1-Antitrypsin-Mangel entwickeln will. In diesem Forschungssegment hat sich jüngst erst Sanofi mit einer milliardenschweren Übernahme in Stellung gebracht (DER AKTIONÄR berichtete).
Und auch im zukunftsträchtigen Bereich der Onkologie hat Krystal Biotech vielversprechende Projekte laufen.
Der starke Launch von Vyjuvek, die komfortable Cash-Position und die spannende Pipeline: Krystal Biotech liefert. Und könnte durchaus auf den Einkaufszetteln von Big Pharma und Big Biotech stehen. Für den AKTIONÄR zählt der Wert um erweiterten Kreis der Übernahmekandidaten. An schwachen Tagen können spekulativ ausgerichtete Anleger einen Fuß in die Tür stellen (Stopp: 80 Euro). Das Kursplus seit AKTIONÄR-Empfehlung in Ausgabe 08/23 beläuft sich inzwischen auf gut 60 Prozent.