Es ist ein offenes Geheimnis: Infineon profitiert von robusten Geschäften rund um die Wachstumsmärkte Elektromobilität und Energie. Der Vorstand hat daher vor Kurzem die Jahresprognosen erneut etwas angehoben. Analysten heben weiter den Daumen. Auch aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild wieder deutlich aufgehellt.
Infineon hat im zweiten Quartal des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres 2022/23 besser abgeschnitten als gedacht. Die Credit Suisse hat das Kursziel nach den Zahlen zum ersten Quartal zwar von 53,10 auf 50,10 Euro gesenkt, die Einstufung auf "Outperform" jedoch belassen. Analyst Adithya Metuku unterstellte in einer Studie eine geringere Profitabilität des Halbleiterherstellers. Daraus resultierten niedrigere Ergebnisschätzungen für die Jahre 2023 und 2024. Große Themen wie die Dekarbonisierung sowie die Elektrifizierung und Automation spielten dem Unternehmen aber unverändert in die Karten.
Die Investmentbank Stifel hat die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 48 Euro belassen. Die Sparte GIP (Green Industrial Power) dürfte auch im Jahr 2024 der Wachstumsmotor des Halbleiterkonzerns bleiben, so Analyst Jürgen Wagner nach einer Fachmesse in Nürnberg.
Für zusätzlichen Rückenwind sorgen gute Nachrichten aus Japan für Rückenwind in der gesamten Branche. So will der US-Hersteller Micron Technology in den kommenden Jahren bis zu 500 Milliarden Yen (3,3 Milliarden Euro) in die Fertigung in dem Land investieren. Laut Kreisen soll Japans Regierung das Vorhaben finanziell fördern. Zudem will einem Medienbericht zufolge der weltweit agierende japanische Halbleiterkonzern Renesas Electronics die Fertigungskapazitäten für Komponenten für Autos bis 2026 ankurbeln. Der Branchenindex GS Japan Semiconductors stieg gestern um 4,4 Prozent.
Die Infineon-Aktie kletterte Ende März mit 37,97 Euro auf den höchsten Stand seit Januar 2022. Der anschließende Rücksetzer drückte den Kurs kurzfristig bis an die massive horizontale Unterstützung im Bereich um 32,20 Euro. Hier konnte sich die Aktie wie erwartet stabilisieren und wieder nach oben drehen. Nächster Halt: 37,97 Euro.
DER AKTIONÄR hält ebenfalls an seinem Fazit fest: Der Aufwärtstrend ist intakt. Anleger mit Weitblick lassen sich durch die kurzfristigen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen und halten an ihrer Position fest. Trading-orientierte Anleger können das aktuelle Niveau weiterhin für eine Spekulation auf eine Gegenbewegung in Richtung Jahreshoch nutzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)