Wachsende Zuversicht über eine Beilegung des Schuldenstreits in den USA hat am Donnerstag für einen Befreiungsschlag am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Nach rund fünf von Lethargie und Seitwärtsbewegung geprägten Handelswochen gelang dem DAX am Vatertag der Sprung auf den höchsten Stand seit Anfang 2022.
Mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 16.163,36 Punkte ging das Börsenbarometer letztlich aus dem Handel. Greifbar nahe gerückt ist damit auch das Rekordhoch bei gut 16 .290 Punkten, das der DAX im November 2021 erreicht hatte.
Allerdings war der Handel am Feiertag auch sehr dünn.
Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, hält eine Einigung über die Schuldenobergrenze in der kommenden Woche für möglich. Die Verhandlungspartner seien jetzt in einer "viel besseren Position", sagte er. Sollte keine baldige Einigung zustande kommen, könnte Anfang Juni ein Zahlungsausfall drohen.
Von der wieder spürbaren Risikofreude der Marktakteure profitierten europaweit vor allem Technologie- und Autoaktien. Im DAX etwa zogen Infineon um vier Prozent hoch, im MDAX ging es für Aixtron und Siltronic und im SDAX für Süss Microtec in ähnlicher Größenordnung aufwärts.
Unter den Autowerten verteuerten sich zuvorderst die Papiere der VW-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE und auch Volkswagen selbst um jeweils rund vier Prozent. Die Wolfsburger wollen ihre gewinnschwache Kernmarke mit einem neuen Spar- und Effizienzprogramm wieder auf Trab bringen.
Die Commerzbank-Aktien machten an der Dax-Spitze ihre kräftigen Vortagesverluste mehr als wett und stiegen um fast viereinhalb Prozent. Das Finanzinstitut hatte am Vortag Quartalszahlen vorgelegt, aber trotz angehobener Jahresprognose für den Zinsüberschuss nicht überzeugt.
Der Stromversorger EON schüttete zwar an diesem Tag seine Dividende in Höhe von 0,51 Euro je Aktie aus, die Aktie schwächelte aber nichtsdestotrotz. Eine Abstufung der Societe Generale belastete.
Die französische Großbank hat das im November 2022 mit "Buy" in die Bewertung aufgenommene Papier auf "Hold" abgestuft und die überdurchschnittliche Kursentwicklung seit Jahresbeginn als Grund genannt. Seitdem ist die Eon-Aktie um fast 20 Prozent gestiegen.
(Mit Material von dpa-AFX)