Dem Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor weht bei der angepeilten Übernahme des US-Konkurrenten Atmel Kreisen zufolge ein immer schärferer Wind ins Gesicht. Die einflussreiche Aktionärsberatung ISS habe sich gegen den Deal gestellt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ein ihr vorliegendes entsprechendes Dokument.
Die Berater empfehlen den Aktionären von Dialog demnach, auf der kommenden Versammlung gegen die Ausgabe neuer Anteilscheine zu stimmen. Bisher plant das Unternehmen, den Kaufpreis von 4,6 Milliarden US-Dollar neben Bargeld und neuen Schulden auch mit einer Kapitalerhöhung zu stemmen. Bereits unmittelbar nach Bekanntgabe der Übernahmepläne hatte es deutliche Kritik von Aktionären und Analysten gegeben. So hatte es geheißen, dass der Preis zu hoch sei, Atmel derzeit beim Umsatz mit Gegenwind zu kämpfen habe und die Altaktionäre unter der Verwässerung ihrer Anteile leiden würden. Der Kurs des TecDax-Konzerns war in einer ersten Reaktion um fast ein Fünftel eingebrochen.
Auch ISS kritisiere den Übernahmepreis als zu hoch, hieß es in den Kreisen weiter. Dieser sei zudem nicht vollständig durch die erwarteten Synergien gedeckt. Dialog Semiconductor wollte auf Nachfrage keine Stellungnahme abgeben.
Abwarten
Das Wort von ISS hat besonders bei professionellen Investoren wie Fonds und Pensionskassen großes Gewicht. Zuletzt hatte ein Kurswechsel der Aktionärsberater die eigentlich geplante Übernahme von LEG Immobilien durch Deutsche Wohnen zum Platzen gebracht. DER AKTIONÄR hatte schon bei der Ankündigung der Übernahmepläne betont, dass diese damit noch längst nicht in trockenen Tüchern ist. Es gilt also die weitere Entwicklung abzuwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)