Über Monate hinweg konnten die anhaltenden Übernahmespekulationen den Kurs dieser Aktie immer wieder nach oben treiben. Verschiedene Medienhäuser berichteten wiederholt über einen offenbar kurz bevorstehenden Vollzug. Doch immer wieder glückte keine Einigung zwischen den Parteien.
Und nun sieht es so aus, dass einer der beiden heißesten Kandidaten auf eine Übernahme nun einen Rückzieher machen könnte. Ein Bieter soll sich komplett zurückziehen, ein anderer maximal mit einer Minderheitsbeteiligung liebäugeln.
Der katarische Scheich Jassim bin Hamad Al Thani hat übereinstimmenden Medienberichten zufolge sein Angebot zum Kauf des Fußballclubs Manchester United zurückgezogen. Neben dem britischen Milliardär Jim Ratcliffe war Jassim bin Hamad Al Thani einer von nur zwei Bietern, die ihre Übernahme-Absicht öffentlich erklärt hatten. Der derzeitige Besitzer ist die US-Familie Glazer.
Eine laut Nachrichtenagentur AP mit dem Vorgang vertraute Person gab an, dass das letzte Gebot des Chefs einer der größten katarischen Banken fast doppelt so hoch gewesen sein soll wie der aktuelle Marktwert von Man United von 3,2 Milliarden US-Dollar. Doch noch mehr wollte er womöglich auch aufgrund der mauen sportlichen Entwicklung vorerst nicht zahlen. So ist Qualifikation für die Champions League ist angesichts des sündhaft teuren Kaders eigentlich Pflicht, aber diese Saison wieder eine große Herausforderung. Manchester United schreibt ohnehin bereits seit Jahren tiefrote Zahlen - und Besserung ist nicht in Sicht.
Der britische Unternehmer Ratcliffe soll dagegen bereit sein, eine Minderheitsbeteiligung zu akzeptieren. Laut Skysports soll er bei einer Einigung mit der Glazer-Familie 25 Prozent des Traditionsclubs übernehmen.
Manchester United arbeitet seit mehreren Jahren defizitär. Schwarze Zahlen sind vorerst nicht in Sicht, zumal es sportlich in der laufenden Saison trotz eines enorm teuren Spielerkaders noch überhaupt nicht rund läuft. DER AKTIONÄR rät daher dazu, um die zu einem reinen Zockerpapier verkommenen Aktie von Manchester United nach wie vor einen Bogen zu machen.
Mit Material von dpa-AFX