Im zweiten Quartal hat Aixtron deutlich besser abgeschnitten als im Vorfeld erwartet. Die Aktie schoss im Anschluss kräftig nach oben. Im Vorfeld der Q3-Zahlen drückt die Sorge vor einer anhaltenden Investitionszurückhaltung der Kunden auf die Stimmung. Die Zahlen dürften zwar Licht und Schatten zeigen. Die Prognose für das Gesamtjahr dürfte der Vorstand jedoch bestätigen.
Wenn Aixtron am 24. Oktober einen Einblick in die jüngste Geschäftsentwicklung geben wird, dürften Investoren, Analysten und Hedge-Fonds-Manager genau hinschauen. DER AKTIONÄR hat seine Schätzungen für das dritte Quartal daher im Vorfeld überarbeitet.
Der Auftragseingang dürfte sich vom temporären Tief im zweiten Quartal in Höhe von 44,7 Millionen Euro wieder auf über 50 Millionen Euro erholt haben. Damit dürften sich die überzogenen Sorgen über die Investitionszurückhaltung der Kunden als unberechtigt herausstellen.
Die Umsätze dürften im Quartalsvergleich dagegenweiter rückläufig gewesen sein. Nach 68,7 Millionen Euro im ersten Quartal und 63,3 Millionen im zweiten Quartal dürften für das Q3 rund 57 Millionen Euro zu Buche stehen. Aber auch hier sollte damit die Talsohle erreicht worden sein.
Im Vergleich zur starken Profitabilität des ersten Halbjahres mit einer EBIT-Marge von 14,4 Prozent dürfte sich diese auf rund sieben Prozent halbiert haben. Diese Entwicklung kommt nicht überraschend. Positiv dürfte dagegen die Verbesserung der Bruttomarge auf über 43 Prozent (erstes Halbjahr: 39,8 Prozent) aufgenommen werden, die vor allem auf den starken US-Dollar und einen besseren Produktmix zurückzuführen ist.
Besonders wichtig: Die Prognose für das Gesamtjahr dürfte der Vorstand bestätigen. Beim Umsatz plant Aixtron mit einem Wert zwischen 260 bis 290 Millionen Euro. DER AKTIONÄR erwartet Erlöse auf Vorjahresniveau von rund 269 Millionen Euro.
In Sachen Profitabilität wurde der Vorstand Ende Juli sogar etwas zuversichtlicher und erwartet nun Margen von 13 Prozent – also am oberen Ende der zuvor prognostizierten Bandbreiten von acht bis 13 Prozent (Vorjahr: 15,4 Prozent). Um dieses Margenziel zu erreichen, braucht es im Schlussquartal eine Rückkehr zu EBIT-Margen von über 15 Prozent und eine weitere Erholung beim Ordereingang in Richtung 70 Millionen. Aus Sicht des AKTIONÄR ein durchaus realistisches Szenario, so dass am Ende des Jahres eine Marge von 13,7 Prozent in den Bücher stehen könnte.
Die Aktie dürfte sich bis zu den Q3-Zahlen weiter recht volatil präsentieren. Spätestens mit der Bestätigung der Jahresprognosen sollten die Bullen wieder das Kommando übernehmen – und die Aktie erneut den massiven Widerstand bei 10,50 Euro ins Visier nehmen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.