Die Aussichten bei Aixtron sind gut – auch wenn kurzfristig noch die Unsicherheit dominiert. Kommt es zu einer Einigung im Zollstreit und verdichten sich die Anzeichen für eine Nachfragebelebung ab dem zweiten Halbjahr, dann dürfte die Aktie nachhaltig in zweistellige Regionen vorstoßen. Möglicherweise gelingt am Tag der Hauptversammlung in Aachen, der erste Schritt in diese Richtung.
Heute um 10 Uhr hat Aixtron zur Hauptversammlung nach Aachen geladen. Viel Neues dürften die anwesenden Aktionäre vermutlich nicht präsentiert bekommen. Seit den jüngsten Veröffentlichungen des Geschäftsberichts 2018 und Q1 2019 sind erst wenige Tage vergangen. „Die weitere Entwicklung im zweiten Halbjahr kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht genau vorausgesehen werden“, heißt es dabei aus der Firmenzentrale.
Bei aller Unsicherheit: Aixtron wird mittel- und langfristig von seiner breiten Aufstellung profitieren. Die zahlreichen Anwendungsbereiche für die Maschinen befinden sich in absoluten Megatrends, die zum Teil erst am Anfang ihrer kommerziellen Nutzung stehen.
Passend dazu hat die Gesellschaft nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Gartner ihre Position als Marktführer für MOCVD-Anlagen im Jahr 2018 behauptet. Aixtron belegt mit einem Anteil von 46 Prozent im dritten Jahr in Folge den Spitzenplatz. Dahinter folgen Veeco (USA) mit 27 Prozent und AMEC (China) mit 23 Prozent. Gleichzeitig wuchs der weltweite Markt für MOCVD-Anlagen auf insgesamt 553 Millionen Dollar (Vorjahr: 401 Millionen Dollar).
Die MOCVD-Anlagen von Aixtron haben sich als Referenzanlagen in der Massenfertigung von Lasern für Wachstumsmärkte wie die 3D-Sensorik und die optische Datenkommunikation sowie für Spezial-LEDs, Verbundsolarzellen und Leistungselektronik oder HF-Anwendungen auf Basis von Galliumnitrid (GaN), die insbesondere für den Aufbau des neuen 5G-Kommunikationsnetzes benötigt werden, etabliert.
Etablieren könnte die Aktie auch einen Aufwärtstrend. Dazu muss der Kurs aber die 10-Euro-Marke nachhaltig überwinden. Investierte Anleger bleiben dabei. Risikobewusste Anleger können entweder versuchen, die Position mit Abstauberlimits bei 9,10 Euro und 8,75 Euro auf- oder auszubauen - oder im Falle eines Ausbruchs über die Marke von 10,50 Euro zugreifen.