Die heimischen Chipwerte sind wegen Berichten über US-Sanktionen gegen China am Donnerstag gefragt. Diese könnten am Ende weniger streng ausfallen als erwartet. Neben den Aktien des Chipriesen Infineon legen auch die Papiere des Branchenausrüsters Aixtron oder die Kurse der Zulieferer wie SUSS, Siltronic oder PVA TePla zu.
Die Stimmung in der Chipbranche ist derzeit alles andere als rosig. Die Hintergründe sind bekannt: Angesichts der schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern in der Chipbranche die Bestände an vielen Stellen noch immer die Endnachfrage. Die erhoffte Belebung lässt weiter auf sich warten. Dennoch kommt heute Bewegung in die Kurse.
Es sind nur Gerüchte, aber sie kommen gut an: Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, die US-Regierung unter dem scheidenden Präsidenten Joe Biden erwäge zwar zusätzliche Beschränkungen für den Verkauf von Halbleiterausrüstung und KI-Speicherchips nach China. Diese Sanktionen könnten das US-Vorgehen gegen China sogar verschärfen, dürften am Ende allerdings hinter zuvor in Erwägung gezogenen noch strengeren Maßnahmen zurückbleiben. Dem Vernehmen nach sollen unter anderem weniger chinesische Zulieferer des Telekommunikationsriesen Huawei Technologies sanktioniert werden als bisher angenommen.
Auch wenn es am Ende nur Spekulationen sind und am Ende eher Donald Trump als Joe Biden über das Thema entscheiden wird: Schon die Aussicht auf weniger extreme US-Restriktionen gegenüber China bei Chipequipment lässt die Aktien der heimischen Zulieferer durch die Bank anspringen – allen voran die Papiere von Aixtron und SUSS. Aber auch die Kurse von Waferhersteller Siltronic und Spezialanlagenbauer PVA TePla können sich von ihren Tiefstständen lösen. Frei nach dem Motto: Keine schlechten News, sind gute News. DER AKTIONÄR hält ungeachtet dessen an seinen Einschätzungen zu den jeweiligen Werten fest.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von PVA TePla befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.