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Besser als befürchtet: Waferhersteller hebt Prognose leicht an – Talsohle durchschritten?

Besser als befürchtet: Waferhersteller hebt Prognose leicht an – Talsohle durchschritten?
Foto: Siltronic AG
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Michael Schröder 24.10.2024 Michael Schröder

Die Aktien von Siltronic könnten nach den soliden Zahlen zum dritten Quartal und einem angehobenen Margenausblick eine Gegenbewegung starten – zumindest kurzfristig. Gestern hatten sie sich noch dem Niveau vom Mai 2023 genähert und damit seit Jahresbeginn rund ein Drittel an Wert verloren. Insgesamt leidet auch der Waferhersteller unter der gedämpften Nachfrage aus der Halbleiterindustrie.

AKTIONÄR-Leser wissen: Siltronic ist einer der weltweit führenden Produzenten von Wafern aus Reinstsilizium und seit Jahrzehnten Partner vieler großer Halbleiterhersteller. Siliziumwafer sind die Grundlage der modernen Halbleiterindustrie und die Basis für Chips in allen Anwendungsbereichen der Elektronik.

Der Waferhersteller blickt wegen Verzögerungen beim Produktionsanlauf in der neuen Halbleiterwafer-Fabrik in Singapur in der Tendenz etwas positiver auf die Margenentwicklung im laufenden Jahr. Die Abnahme durch die Kunden, die für den Beginn der Abschreibung der Fabrik entscheidend seien, verzögerten sich vom vierten Quartal 2024 auf das nächste Jahr, hieß es vom Unternehmen.

Daher sollen vom Umsatz nun 24 bis 26 Prozent als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hängen bleiben, statt 23 bis 25 Prozent. Für den Umsatz rechnet Siltronic-Vorstand Michael Heckmeier weiterhin mit einem Rückgang im hohen einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahreswert von gut 1,5 Milliarden Euro. Dies ist in erster Linie auf die geringere abgesetzte Waferfläche zurückzuführen, sowie zudem auf jeweils leicht negative Wechselkurs-, Preis- und Produktmixeffekte.

Im dritten Quartal lief es derweil besser als von Analysten erwartet. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent auf gut 357 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge erreichte 25 Prozent, womit sich ein operativer Gewinn von 89,4 Millionen Euro ergibt. Das sind fast zehn Prozent weniger als vor einem Jahr. Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis liegen über den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Der Überschuss fiel von gut 35 Millionen auf knapp 19 Millionen Euro.

„In einem anhaltend schwierigen Marktumfeld haben wir ein solides Quartalsergebnis abgeliefert“, so Heckmeier. „Es bleibt weiterhin unklar, wann die Vorratsbestände bei den Chipherstellern wieder ein normales Niveau erreichen werden.“ Trotz des aktuell weiterhin herausfordernden Marktumfeldes erwartet der Firmenlenker mittel- und langfristig ein großes Wachstumspotential. Megatrends wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Elektromobilität sind hier wesentliche Treiber. „Mit den Investitionen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten und die Verbesserung des Produktmixes ist Siltronic bereit, dieses Wachstum profitabel zu begleiten“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.

Siltronic (WKN: WAF300)

Die vorgelegten Zahlen und Fakten dürften der Aktie kurzfristig sicher Auftrieb geben. Ob nach der mehrmonatigen Talfahrt nun eine nachhaltige Trendwende eingeleitet werden kann, ist fraglich. Dazu braucht es klarer Signale, dass sich die von vielen Marktteilnehmern sehnsüchtig erwartete Nachfragebelebung tatsächlich einsetzt. Dann dürfte auch die günstig bewertete Aktie des Waferherstellers wieder den Vorwärtsgang einlegen.

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