Die Geschäfte in der Chipbranche laufen derzeit überraschend gut. Weltweit haben die Halbleiterkonzerne zuletzt ihre Prognosen reihenweise übertroffen. Aber nicht nur die Hersteller profitieren. Dieser Trend spielt auch den Zulieferern in der Technologiebranche in die Karten. Einer davon ist Aixtron.
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Die Q3-Zahlen passten zu den Schätzungen im Vorfeld. Beim Ausblick justierte der Vorstand wie erwartet nach. Beim Umsatz wird nun ein Wert zwischen 260 bis 280 Millionen Euro (Vorjahr: 259,6 Millionen Euro) erwartet. Bislang hatte Aixtron bis zu 300 Millionen Euro angepeilt. Vor Zinsen und Steuern sollen weiterhin zehn bis 15 Prozent hängen bleiben. Mit dem erwartet guten Schlussquartal könnte unter dem Strich am Ende ein Gewinn je Aktie von 0,24 Euro (Vorjahr: 0,29 Euro) zu Buche stehen.
Der Kurs brach nach den Zahlen dennoch um rund 20 Prozent ein. Finanzkreise machen den Ausstieg eines institutionellen Investors verantwortlich, der augenscheinlich ohne Rücksicht auf Verluste raus wollte.
Dabei ist die Auftragsdynamik ungebrochen. Die Nachfrage nach Aixtrons Depositionsanlagen zur Halbleiterherstellung kommt zum einen aus dem Bereich der Leistungselektronik, hierbei vornehmlich für Galliumnitrid-(GaN)Leistungs- und Hochfrequenzbauelemente für Chips in 5G-Sendemasten, sowie Bauelemente aus Siliziumkarbid (SiC) für den Einsatz in der Elektromobilität. Zum anderen ordern Kunden aus dem Bereich der Optoelektronik, hier insbesondere Laser für die Sensorik und die optische Datenübertragung. Eine Prognose für das kommende Jahr gibt es traditionell erst im Februar. Auch wenn die Visibilität noch gering ist, erscheint für die Jahre 2022 und 2023 bereits ein jährliches Umsatzwachstum von zehn Prozent und eine EBIT-Marge von 15 Prozent durchaus realistisch.
Und: Ein möglicher OLED-Auftrag sorgt schon seit mehreren Quartalen für Fantasie. Im Rahmen der Qualifikationsphase mit einem großen asiatischen Displaykunden steht der Abschluss der zweiten Phase („Machbarkeit der Produktion“) dem Vernehmen nach bevor. Im Anschluss muss das Ganze noch die „Skalierung auf Produktionsgröße“ (Phase 3) durchlaufen. Das Tempo gibt hier allerdings der Kunde vor.
Die Aktie hat sich nach dem Kursrutsch wieder stabilisiert. Die Aussichten sind unverändert gut. Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau um zehn Euro daher weiter zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen.