Trotz eines schwächeren Jahresauftakts hat Aixtron die Prognosen für 2020 bestätigt. Mit seiner breiten Aufstellung in hochattraktiven Wachstumsmärkten, einem guten Auftragsbestand und einer Entspannung der Coronavirus-Situation dürfte das Unternehmen den Rückstand in den kommenden Monaten aufholen. Die Aktie steht schon jetzt kurz vor einem frischen Kaufsignal.
"Unsere Q1-Ergebnisse entsprechen weitgehend unserer Planung. Die COVID-19-Pandemie hat aus heutiger Sicht keine signifikanten Auswirkungen auf unser Geschäft”, sagte Aixtron-Vorstand Dr. Bernd Schulte bei der Vorlage der Q1-Zahlen Ende April. “Die im ersten Quartal eingetretene Verzögerung einiger Auslieferungen nach China sowie die Verschiebung von Installationen hauptsächlich in China sollten wir im Jahresverlauf wieder ausgleichen können”, zeigte sich der Firmenlenker aber recht zuversichtlich und bestätige die Prognose für das Geschäftsjahr 2020.
Demnach peilt der Spezialanlagenbauer 2020 einen im Vergleich zum Vorjahr mindestens stabilen Umsatz zwischen 260 und 300 Millionen Euro (Vorjahr: 259,6 Millionen Euro) an. Dabei erwartet der Vorstand eine Bruttomarge von rund 40 Prozent. Vor Steuern und Zinsen sollen vom Umsatz zehn bis 15 Prozent hängen bleiben.
Die Bandbreite beim Umsatz berücksichtigt auch die noch nicht klare Quantifizierbarkeit eines möglichen Auftrags im Bereich der organischen Leuchtdioden (OLED). Der Wachstumsmarkt für OLED-Displays wurde zuletzt durch die Nutzung in Mobiltelefonen geprägt. Künftig dürfte es hier einen Schub durch die zunehmende Verbreitung von OLED-Fernsehern und den Einsatz in Fahrzeug-Displays geben.
Mit dem Einstieg des Joint-Venture-Partners IRUJA (Südkorea) bei der Aixtron-Tochter APEVA wurden wichtige Weichen gestellt. Aixtron befindet sich über die OLED-Tochter in der Qualifikationsphase mit einem großen asiatischen Displaykunden – in Finanzkreisen wird dabei oft der Name Samsung genannt. Ein Prototyp der Anlage durchläuft derzeit ein umfangreiches Evaluierungsprogramm. Der Vorstand ist zuversichtlich, bei der Qualifizierung der Anlage weitere Fortschritte zu machen. Das Erreichen der Qualifikation ist Voraussetzung für einen möglichen Einsatz in der Massenproduktion für OLED-Displays.
Aixtron hat sich in einer Reihe von hochattraktiven Wachstumsmärkten die Marktführerschaft erarbeitet und wird mittel- und langfristig von dieser breiten Aufstellung profitieren. Behält der Vorstand recht, dann dürfte sich das Zahlenwerk im zweiten Halbjahr spürbar verbessern. An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Zieht der Auftragseingang bei einer entsprechenden Preisqualität weiter an, dann wird auch die Marge wieder anziehen. Mit dem Sprung über den Widerstand bei 9,87 Euro würde ein charttechnisches Kaufsignal mit Ziel 11,50 Euro genertiert. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.