Über die jüngste operative Entwicklung bei Aixtron und die Aussichten hat DER AKTIONÄR an dieser Stelle zuletzt mehrfach berichtet. Jetzt wird noch einmal etwas hinter die Kulissen der Gesellschaft geblickt. Die Gesellschaft hat einiges zu bieten. Die meisten Anwendungsbereiche für die Maschinen befinden sich in absoluten Megatrends, die zum Teil erst am Anfang ihrer kommerziellen Nutzung stehen. Anleer mit Weitblick nutzen die sich bietende Chance.
Die Aktivitäten von Aixtron umfassen die Entwicklung, Produktion und Installation von Anlagen für die Abscheidung (Deposition) komplexer Halbleitermaterialien. Die Gesellschaft mit Sitz in Herzogenrath bei Aachen verfügt über ein breites Technologieportfolio. Besonders im Fokus steht die MOCVD (Metal-Organic Chemical Vapour Deposition).
Die „Metallorganische Chemische Gasphasenabscheidung“ ist eine Technologie, mit deren Hilfe ultradünne, einkristalline Schichten auf einen Halbleiter-Wafer aufgetragen werden. Diese Kerntechnologie ist hochkomplex, der Marktanteil von Aixtron liegt bei über 50 Prozent. Als großer Wettbewerber ist die US-amerikanische Firma Veeco zu nennen.
Die Nachfrage wird vor allem durch Anforderungen an höhere Energieeffizienz, eine weiter steigende Verarbeitungs- und Übertragungsgeschwindigkeit von Daten sowie den Einsatz neuer 3D-Sensorik oder innovativer Displaytechnologien in der Unterhaltungselektronik und die Notwendigkeit zur Kostensenkung bei leistungs- und optoelektronischen Bauelementen beeinflusst.
In der Leistungselektronik steht Aixtron vor dem Durchbruch bei der Nutzung von Bauelementen auf Basis von Siliziumkarbid (SiC). Diese bieten eine wesentlich höhere Effizienz bei der Wandlung von Strömen in zentraler Funktion im Elektroauto oder bei Schnellladestationen. Dazu kommen Anlagen für Bauelemente aus Galliumnitrid (GaN), die auch bei der Stromversorgung von Servern oder Serverfarmen eingesetzt werden. Im Bereich der Hochfrequenztechnik bilden GaN-Bauelemente die Basis für die Sendeeinheiten des neuen 5G-Netzwerks.
Fakt ist: Mit ihren Maschinen versetzt die Gesellschaft ihre Kunden in die Lage, die Leistungsfähigkeit und Qualität modernster Bauelemente der Leistungs- und Optoelektronik zu erhöhen und die eigene Effizienz zu steigern.
Die MOCVD-Anlagen von Aixtron haben sich als Referenzanlagen in der Massenfertigung etabliert. „Wir konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenz in der MOCVD-Technologie und haben uns aufgrund der enormen Leistungsfähigkeit unserer Anlagen die Marktführerschaft in einer Reihe von hochattraktiven Wachstumsmärkten erarbeitet“, so Vorstand Dr. Bernd Schulte.
Eine Grundlage des Erfolgs ist ein über Jahrzehnte gemeinsam mit den Kunden entwickeltes Anwendungsverständnis. „Es dient der stetigen Weiterentwicklung unseres Portfolios zur bestmöglichen Erfüllung der spezifischen Anforderungen der Endmärkte - höchste Qualität der Epitaxie-Schichten in Kombination mit der effizienten Nutzung der für MOCVD-Prozesse verwendeten Materialien“, führt der Firmenlenker aus. „Somit bieten wir die niedrigsten Betriebskosten in der Großserienproduktion von Verbindungshalbleiterbauelementen.“
Trotz aller Vorzüge leidet auch Aixtron wie fast alle Konzerne mit Bezug zur Halbleiterbranche derzeit unter der Zurückhaltung der Kunden in Sachen Investitionsbereitschaft. Nach einem starken Jahr 2018, in dem sich die Industrie unter anderem auf die Vermarktung der 3D-Sensorik und die Produktion der dafür notwendigen Laserdioden eingestellt hat, dürfte 2019 ein Übergangsjahr werden. „Dabei wollen wir weiter sehr profitabel sein und von fortgesetztem oder einsetzendem Wachstum in mehreren Märkten profitieren“, so der Vorstand. Ab dem kommenden Jahr dürften Umsatz und Gewinn dann spürbar anziehen.
Das Fazit hat Bestand: Investoren mit Weitblick spielen bei Aixtron die Zukunftskarte. Kann die Aktie die charttechnische Hürde bei 10,50 Euro nachhaltig hinter sich lassen, dann würde ein Kaufsignal mit erstem Ziel zwölf Euro generiert. Zieht die Nachfrage nachhaltig an, sind mittelfrisitg deutlich höhere Notierungen möglich.