Aixtron ist gut aufgestellt, um vom Digitalisierungsboom zu profitieren. Aber auch der 5G-Mobilfunk, die Verbreitung von Elektroautos und immer neue Technik in Smartphones sorgen bei dem Hightech-Maschinenbauer für Rückenwind. Eine Reihe kurzfristig verbuchter Großaufträge lässt Aixtron noch optimistischer auf das Jahr blicken. Die Analysten haben nach der Prognoseerhöhung ihre Schätzungen und Kursziele ebenfalls hochgesetzt.
Die Prognoseerhöhung hat es in sich: Aixtron erwartet nun Auftragseingänge in einer Bandbreite von 420 Millionen bis 460 Millionen Euro (zuvor: am oberen Ende von 340 Millionen bis 380 Millionen Euro), Umsatzerlöse von 400 Millionen bis 440 Millionen Euro (zuvor: am oberen Ende von 320 Millionen bis 360 Millionen Euro / Vorjahr: 269,2 Millionen Euro) und eine EBIT-Marge von 20 bis 22 Prozent (zuvor: rund 18 Prozent / Vorjahr: 12,9 Prozent).
Die Analysten haben reagiert und ebenfalls nachgebessert: Den Anfang machte Uwe Schupp von der Deutschen Bank („Buy“). Er sieht die Aktie nun bei 27 Euro (bisher: 26 Euro fair) bewertet. Die britische Investmentbank Barclays („Overweight“) sieht die Aktie ebenfalls erst bei 27 Euro (bislang: 24 Euro) fair bewertet. Das neue Kursziel erfolge auf den deutlich erhöhten Ausblick des LED- und Chipindustrieausrüsters hin, so Analyst Andrew Gardiner. Die Aktie sei noch immer attraktiv bewertet.
Berenberg („Buy“) hat das Kursziel angesichts der deutlich über den Markterwartungen liegenden neuen Ziele sogar von 20 auf 28 Euro angehoben. Die starken Auftragseingänge hätten dem Ausblick des Halbleiterindustrie-Ausrüsters einen ordentlichen Schub gegeben, so Analystin Charlotte Friedrichs. Sie selbst erhöhte ihre mittelfristigen Gewinnschätzungen je Aktie um jährlich fast 40 Prozent, womit sie jetzt im Mittelfeld der neuen Zielspanne stehe.
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach auf die Vorzüge des Ausrüsters der Halbleiterindustrie hingewiesen und sieht sich durch die Prognoseerhöhung in seiner positiven Einschätzung bestätigt. Der Wechsel in der Chipindustrie von Silizium-basierten Produkten zu Verbindungshalbleitern hat gerade begonnen und dürfte nun erst richtig Fahrt aufnehmen. Die Nachfrage nach den Anlagen aus dem Hause Aixtron dürfte entsprechend hoch bleiben. Das gilt im Übrigen auch für die Aktie. Die 20-Euro-Marke wurde schneller überwunden als gedacht. Das nächste Ziel lautet nun 25 Euro. Bei aller Euphorie sollten zwischenzeitliche Gewinnmitnahmen und Konsolidierungsphasen eingeplant werden. Der AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot nach ersten Teilgewinnmitnahmen vorerst weiter mit Hebel auf steigende Kurse. Das Turbo-Zertifikat notiert mittlerweile rund 75 Prozent im Plus.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Derivate auf Aixtron befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.