Der Spezialanlagenbauer hat am Montag mitgeteilt, sein Führungsgremium zu verkleinern. Der bisherige Finanzvorstand Wolfgang Breme verlasse das Unternehmen zum 31. Mai. Der Schritt erfolge in gegenseitigem Einvernehmen, der Manager wolle sich einer neuen beruflichen Aufgabe außerhalb von Aixtron widmen.
Analysten uneins
Die DZ Bank hat die Einstufung für Aixtron auf "Verkaufen" mit einem fairen Wert von 9,30 Euro belassen. Der Abschied des Finanzvorstands komme überraschend, schrieb Analyst Harald Schnitzer in einer Studie vom Dienstag. Wolfgang Breme stehe für die ausgezeichnete Finanzlage des Spezialanlagenbauers - selbst in schwierigen Zeiten. Der nun auch für die Finanzen verantwortliche Vorstandsvorsitzende Martin Goetzeler sei aber ebenfalls ein Experte auf diesem Gebiet. Die Verkleinerung des Führungsgremiums sei ein Zeichen anhaltender Kostenkontrolle.
Weitaus optimistischer sind die Analysten der Commerzbank. Sie haben die Einstufung für Aixtron nach dem angekündigten Weggang des Finanzvorstands auf "Buy" mit einem Kursziel von 17 Euro belassen. Der Rückzug sei insofern eine Überraschung, als der Anlagenbauer gerade die Talsohle hinter sich lasse, schrieb Analyst Thomas Becker in einer Studie vom Dienstag. Am Markt dürfte dies zunächst negativ aufgenommen werden. Ansonsten mache Aixtron aber wie geplant Fortschritte.
Charttechnisches Signal abwarten
Betrachtet man den Chart von Aixtron, erkennt man, dass die Aktie weiterhin klar angeschlagen ist, auch wenn eine negative Reaktion auf die jüngste Meldung ausblieb. Positiv zu werten ist aber, dass die jüngsten Tiefpunkte ansteigend waren. Dennoch ist es aus charttechnischer Sicht noch zu früh einzusteigen. Erst ein Sprung über den kurzfristigen Abwärtstrend bei 11,41 Euro, in dessen Bereich auch die 90- und 200-Tage-Linien verlaufen, würde ein erstes positives Signal liefern. Neue Marktspekulationen könntem dem Wert aber durchaus weiteren Auftrieb verleihen. Demnach könnte Samsung Electronics an dem Spezialmaschinenbauer interessiert sein. Strategisch wäre das denkbar, sagte ein Börsianer. Allerdings seien solche Gerüchte stets mit äußerster Vorsicht zu genießen.
(Mit Material von dpa-AFX)