Nachdem die Aktie des europäischen Flugzeugbauers Airbus am heutigen Mittwoch mit einem deutlichen Plus gestartet war, ist mittlerweile davon nicht mehr allzu viel übrig. Am Nachmittag notiert die Aktie im Xetra-Handel gut zwei Prozent im Plus bei 57,04 Euro. Zuletzt hatten sich bereits einige Analysten positiv geäußert, doch Goldman Sachs überraschte nun mit einem unglaublichen Kursziel.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Airbus nach der Bekanntgabe diverser Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise von 139 auf 144 Euro angehoben und die Einstufung auf "Conviction Buy List" belassen. Damit verschaffe sich der Konzern etwas mehr finanzielle Flexibilität, so Analyst Chris Hallam in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat Airbus ebenfalls mit "Buy" bewertet. Das Kursziel sieht das Haus aber deutlich niedriger bei 77 Euro. Der Flugzeugbauer dürfte wegen der Corona-Krise im laufenden Jahr deutlich weniger Maschinen ausliefern als im Vorjahr, geht aus einer am Mittwoch vorliegenden Studie des Instituts hervor. Im Jahr 2022 sollte sich die Zahl der Auslieferungen jedoch wieder in etwa auf dem Vorkrisen-Niveau bewegen.
Die britische Investmentbank Barclays hat zuletzt das Kursziel für Airbus von 144 auf 69 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Angesichts der erwartet substanziellen Produktionsrückgänge in den kommenden Jahren habe sie ihre Gewinnprognosen (EPS) für den Luftfahrtkonzern der Jahre 2020 bis 2022 deutlich reduziert, so Analystin Milene Kerner am Dienstag. Kerner rechnet für den Zeitraum 2020 bis 2023 mit bis zu 30 Prozent weniger Flugzeugauslieferungen wegen der Folgen der Corona-Krise als bisher von ihr erwartet.
DER AKTIONÄR bleibt langfristig zuversichtlich. Zuletzt ist das Papier von Airbus aber förmlich nach unten durchgereicht worden. Derzeit arbeitet die Aktie an einer Stabilisierung. Risikobereite Anleger können darüber nachdenken, eine erst kleine Position aufzubauen. Der Gesamtmarkt bleibt aber extrem risikobehaftet – das sollte man einkalkulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)