Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat im März deutlich mehr Flugzeuge ausliefern können als zu Jahresbeginn. Dennoch hängt der Konzern bei seinen geplanten Jet-Auslieferungen für 2023 weiter hinterher. Im ersten Quartal lieferte der DAX-Konzern 127 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden aus, wie er am Dienstag in Toulouse mitteilte.
Von den für das Gesamtjahr angepeilten rund 720 Auslieferungen hat er damit erst rund 18 Prozent geschafft. Zum Jahresziel fehlen also noch rund 82 Prozent. Im Vergleich zu den ersten beiden Monaten lief es im März aber deutlich besser: Airbus übergab 61 Jets an seine Kunden und damit fast so viele wie im Januar und Februar zusammen.
Zudem holte der Hersteller neue Bestellungen über 20 Flugzeuge herein, was die Bruttobestellungen im ersten Quartal auf 156 Jets bringt. Dem standen 14 Stornierungen gegenüber, davon 2 im März. Im April gab Airbus zudem einen Auftrag von Azerbaijan Airlines über 12 Jets bekannt. Konkurrent Boeing aus den USA will seine Auslieferungs- und Auftragszahlen ebenfalls an diesem Dienstag veröffentlichen.
Der Kurs der Airbus-Aktie drehte am heutigen Dienstag nach anfänglichen Gewinnen mit rund 0,3 Prozent ins Minus. Damit gehörte das Papier zu den wenigen Verlierern im DAX, der selbst rund 0,6 Prozent zulegt.
Im vergangenen Jahr hatte Airbus schwer mit Problemen in den Lieferketten zu kämpfen. Wegen fehlender Teile und knapper Arbeitskräfte musste Konzernchef Guillaume Faury sein Auslieferungsziel zweimal kappen – zunächst von 720 auf 700 und dann auf weniger als 700. Letztlich übergab der Hersteller netto lediglich 661 Jets an seine Kunden.
Üblicherweise ziehen die Auslieferungen bei Airbus gegen Jahresende deutlich an. 2022 reichte dies jedoch nicht aus, um das Jahresziel zu erreichen. Für dieses Jahr hat sich Faury nur so viele Auslieferungen zum Ziel gesetzt, wie er für das Vorjahr ursprünglich geplant hatte.
Der Aktie von Airbus ist zuletzt die Rückeroberung der 38-Tage-Linie gelungen, was als positives Signal gewertet werden kann. Nun gilt es, den Ausbruch auf ein neues Mehrmonatshoch auch nachhaltig zu bestätigen. Gelingt dies, rückt das Allzeithoch aus dem Jahr 2020 bei 139,40 Euro wieder in Reichweite. Gewinne laufen lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)