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29.07.2014 Thomas Bergmann

Airbus Group: Warten auf die Zahlen

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Airbus berichtet am Mittwoch (30. Juli) über die Geschäfte im zweiten Quartal. Dank seines Verkaufsschlager A320neo dürfte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern wohl weiter zugelegt haben. Experten rechnen damit, dass der Gewinn stärker gestiegen ist als der Umsatz. Die Zahlen sollten der Aktie langsam Auftrieb verleihen.

Gewinnplus von neun Prozent

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Dienstag befragten Branchenexperten rechnen für die Monate April bis Juni im Schnitt mit einem Umsatz von 14,3 Milliarden Euro, gut zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und außerordentlichen Posten, den der Konzern als EBIT bezeichnet, dürfte um knapp fünf Prozent auf 928 Millionen Euro geklettert sein. Beim Überschuss erwarten die Analysten eine Steigerung um fast neun Prozent auf 563 Millionen Euro.

Allerdings muss sich Airbus mit einer geplatzten A380-Bestellung aus Japan herumschlagen - ärgerlich auch deshalb, weil das Unternehmen seit rund zwei Jahren keine Fluglinie mehr als Neukundin für den Riesenflieger gewinnen konnte. Außerdem schlägt die Neuauflage des Langstreckenjets A330 unter dem Namen A330neo mit hohen Entwicklungskosten zu Buche.

"Bessere Preise und günstige Währungskurse dürften die gestiegenen Entwicklungsaufwendungen mehr als ausgeglichen haben", schätzen die Analysten von Goldman Sachs. Die teure Entwicklung der A330neo sieht Commerzbank-Analyst Stephan Böhm als "kurzfristige Belastung für langfristige Gewinne". Airbus will den 20 Jahre alten Flugzeugtyp mit sparsameren Triebwerken, veränderten Tragflächen und einer modernisierten Passagierkabine zukunftsfähig machen und damit dem komplett neu entwickelten Konkurrenzjet Boeing 787 "Dreamliner" Kunden abgraben. Langfristig rechnet Airbus allerdings mit mehr als 1000 Bestellungen für die "neo". Die herkömmliche A330 wurde bereits mehr als 1.000 Mal ausgeliefert.

Probleme im Rüstungssektor

Im Rüstungsgeschäft hat der Konzern hingegen weiter zu kämpfen. Im Zuge der Zusammenlegung der Sparte mit der Raumfahrttochter Astrium fallen wegen fehlender Aufträge 5.800 Jobs weg. Auf der Kippe steht auch die Produktion des Eurofighters. Die Aufträge für den Kampfjet, der auch im bayerischen Manching zusammengeschraubt wird, reichen nur noch bis ins Jahr 2017. Jetzt hofft die Sparte Airbus Defence and Space auf eine Bestellung aus Dänemark. Das NATO-Land suche einen Nachfolger für Jets des Typs F-16, hieß es vergangene Woche.

Aktie mit Aufholpotenzial

Trotz der Auftragsflut in Farnborough (DER AKTIONÄR berichtete in seiner aktuellen Print-Ausgabe) kommt die Aktie nicht auf die Beine. Wahrscheinlich braucht es auch positive Meldungen aus der Rüstungssparte. Die Aktie hat nach Einschätzung des AKTIONÄR deutliches Aufholpotenzial - wer auf Nummer Sicher gehen will, wartet die Zahlen ab.

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